Kurdische Einheiten haben eine Gegenoffensive im Süden der umkämpften syrischen Grenzstadt Kobane gestartet. Kurden-Kämpfer hätten in der Nacht zum Montag zwei Stellungen der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zurückerobert, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.
Bei den Kämpfen seien 13 Dschihadisten getötet worden. Die von den USA angeführte internationale Militärkoalition habe zudem am Montag weitere Luftangriffe gegen IS-Stellungen im Osten und Süden von Kobane geflogen.
Ein AFP-Reporter meldete heftige Kämpfe nahe dem türkischen Grenzposten Mursitpinar. Aus den Vororten von Kobane waren Schüsse aus automatischen Waffen und Granatfeuer zu hören.
Syrie: contre-offensive des Kurdes face aux jihadistes à Kobané http://t.co/lalisEPR2c #AFP pic.twitter.com/xmTqlIvOZM
— Agence France-Presse (@afpfr) 13. Oktober 2014
Die auf Arabisch Ain al-Arab genannte Stadt wird seit fast einem Monat von den IS-Extremisten belagert. Seit einer Woche liefern sich Dschihadisten und kurdische Einheiten erbitterte Strassenkämpfe. Unterstützt werden die Kurden durch eine von den USA angeführte Militärallianz.
Nach UNO-Schätzungen befinden sich noch immer etwa 12'000 Zivilisten in und um Kobane. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon und der UNO-Syrien-Sondergesandte Staffan de Mistura warnten vor einem Massaker, sollte Kobane den Dschihadisten in die Hände fallen.
In der westirakischen Provinz Anbar eroberten IS-Kämpfer derweil weitere Gebiete. Am Montag hätten die Dschihadisten das Militärlager der Stadt Hīt unter ihre Kontrolle gebracht, berichtete die unabhängige irakische Nachrichtenseite Al-Sumaria News unter Berufung auf Militärquellen.
Die irakischen Truppen hätten demnach beim Vorrücken der IS-Miliz einen «strategischen Rückzug» angetreten. Nach Angaben der Nachrichtenseite Al-Mada hatten sich Armee und Angreifer «mehrere Stunden lang» Gefechte geliefert.
Die Stadt Hīt liegt knapp 150 Kilometer nordwestlich der irakischen Hauptstadt Bagdad. Bereits vor einer Woche nahmen IS-Kämpfer einen Grossteil der Stadt ein, die Militärbasis blieb zunächst in den Händen der irakischen Armee. Die Terrormiliz hält bereits grosse Teile der westirakischen Provinz Anbar. Seit einigen Tagen versucht der IS nach Osten in Richtung der Hauptstadt Bagdad vorzudringen. (pma/sda/afp/dpa)