Israel
Naher Osten

16 Tote bei israelischen Luftschlägen – Behinderten-Organisation getroffen

Wieder Bomben auf Gaza

16 Tote bei israelischen Luftschlägen – Behinderten-Organisation getroffen

Die israelische Luftwaffe hat die fünfte Nacht in Folge Ziele im Gazastreifen angegriffen. Die Zahl der getöteten Palästinenser stieg auf mindestens 121 an.
12.07.2014, 10:2712.07.2014, 13:00
Mehr «Israel»

Nach palästinensischen Angaben wurde am frühen Samstagmorgen unter anderem der Sitz einer Wohlfahrtsorganisation für Behinderte getroffen, dabei sollen zwei Menschen ums Leben gekommen sein. Die israelischen Streitkräfte hatten am Dienstag ihre Offensive «Schutzrand» begonnen, um einen massiven Raketenbeschuss militanter Organisationen aus dem Gazastreifen zu stoppen. 

Die von israelischen Bomben am 12. Juli 2014 zerstörte Moschee im Al-Nusairat-Flüchtlingslager (Gazastreifen). 
Die von israelischen Bomben am 12. Juli 2014 zerstörte Moschee im Al-Nusairat-Flüchtlingslager (Gazastreifen). Bild: MOHAMMED SABER/EPA/KEYSTONE

Am Samstagmorgen wurden neben der Wohlfahrtsorganisation in Beit Lahija auch Ziele in Dschebalija im Norden des Küstenstreifens, in Deir al-Balah weiter südlich sowie in Gaza-Stadt getroffen, wie ein Sprecher des Gesundheitsministeriums sagte. Auch eine Moschee sei beschossen worden. Mit den 16 neuen Opfern stieg die Zahl der getöteten Palästinenser damit seit Dienstag auf 121.

Wie die israelische Armee im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte, wurden in der Nacht «mehr als 60 Terrorziele» im Gazastreifen bombardiert. Nach Militärangaben wurden bei den Angriffen «mehrere Terroristen» getötet, die am Abschuss von Raketen beteiligt gewesen seien.

Israel erlebte dagegen eine etwas ruhigere Nacht als in den Tagen zuvor. Militante Mitglieder der Palästinenserorganisation Hamas feuerten fünf Raketen auf Gebiete in Israel ab.

Abbas fordert Waffenruhe

Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas dringt im Gazakonflikt auf eine politische Lösung. Ihm sei nicht wichtig, wer den Konflikt begonnen habe, sagte er in einem am Freitagabend ausgestrahlten Interview des libanesischen Fernsehsenders Al-Majadin.

«Mein wichtigstes Anliegen in diesem Krieg ist es, die Menschen zu schützen.» Er forderte die Konfliktparteien auf, die Kämpfe zu beenden und zu der 2012 vereinbarten Waffenruhe zurückzukehren.

«Die einzige Lösung wird eine politische sein.» Israel warf er zugleich vor, mit dem Bau von Siedlungen die Friedensgespräche zum Scheitern gebracht zu haben. (jas/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1