In Gaza werden überlebenswichtige Güter knapp. Die Strom- und Wasserversorgung droht vollends zu versagen. Das berichtet das Kinderhilfswerk Save the Children. Gesundheitseinrichtungen sind besonders betroffen. Spitäler warnen, dass Sie nur noch genügend Brennstoff haben, um die Generatoren für weitere vier bis fünf Tage am Laufen zu halten. Fast eine Million Kinder sind in Gefahr, den Zugang zu medizinischer Versorgung zu verlieren.
Nach dem Angriff auf das einzige Kraftwerk in Gaza haben die Bewohner in den betroffenen Gebieten für maximal zwei Stunden täglich Strom – wenn überhaupt. Die Wasserversorgung stockt, Abwasserpumpen arbeiten nicht mehr – die sanitären Bedingungen werden dadurch zunehmend prekär. In den überfüllten Notunterkünften steigt die Gefahr von Epidemien.
Jérôme Strijbis, CEO von Save the Children Schweiz, sagt: «In Gaza versuchen Ärzte und Krankenpfleger verzweifelt, das Leben verletzter und kranker Kinder zu retten. Wir brauchen einen anhaltenden Waffenstillstand, damit humanitäre Organisationen lebensrettende Güter wie Nahrung, Wasser, Medizin und Kraftstoff liefern können.»
Selbst Gesundheitseinrichtungen in Gaza sind angegriffen worden. Zusätzlich überfordern die hohe Anzahl Verletzter und die schwindende Menge an Medikamenten die Einrichtungen restlos. Ärzte berichten, dass sich die Zahl der Frühgeburten seit Ausbruch des Konflikts verdoppelt hat – eine Folge des Stresses, den die Frauen im Krisengebiet derzeit erleben.
Dr. Yousef al Sweiti, Direktor eines Krankenhauses, sagt: «Unser Kraftstoff reicht noch für maximal eine Woche. Wenn die Vorräte leer sind, werden wir aufhören müssen, zu arbeiten. Das wäre eine Katastrophe, denn wir sind eines der wenigen Krankenhäuser der Region. Wenn dieser Krieg weitergeht, stehen wir in Gaza vor einem kompletten Kollaps.»
Ein vollständiger Kollaps des Gesundheitssystems und der Infrastruktur in Gaza hätte verheerende Folgen für die Kinder. Schon jetzt stirbt im Durchschnitt alle zwei Stunden ein Kind an den Folgen des Konflikts.
Save the Children verurteilt jegliche Zerstörung ziviler Infrastruktur und fordert die internationale Gemeinschaft dazu auf, alle diplomatischen Mittel einzusetzen, um ein sofortiges Ende der Gewaltspirale zwischen den besetzten palästinensischen Gebieten und Israel zu erreichen. (viw)