Bezirksgericht Lenzburg
Renitenter Tierschützer schikanierte Chauffeure und schlitzte Fleischverpackungen auf

Ein militanter Tierschützer musste sich am Montag wegen diverser Vergehen vor dem Bezirksgericht Lenzburg verantworten.

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Ein renitenter Tierschützer ist zum Prozess vor dem Bezirksgericht Lenzburg am Montag mit einer Anonymous-Maske erschienen. Dem Mann wurden mehrere Straftaten vorgeworfen. So soll er mehrere Tiertransport-Unternehmen respektive Lastwagen-Chauffeure schikaniert haben, Tele M1 berichtet.

"Er hat mich nicht in den Kreisel gelassen", erzählt ein Lastwagen-Chauffeur vor dem Gerichtsgebäude dem TV-Sender. "Er hat mir den Finger gezeigt."

Der Beschuldigte soll zudem diverse Lastwagen und Anhänger versprayt haben. "Tiermörder", schmierte der Täter in einem Fall auf den Lastwagen.

Sich selbst verletzt

Und im Aldi in Oberentfelden soll er mit einem scharfen Messer Fleischverpackungen im Wert von mehreren hundert Franken aufgeschnitten haben. Dabei hat sich der Täter selbst verletzt - es wurden Blutspuren gefunden.

"Tiertransporte sind grausam", stand auf dem Pullover des Angeklagten, den er vor Gericht trug. Die vorgeworfenen Straftaten stritt er alle ab. Als die Richterin nachhakte, wieso man denn sein Blut an einem Tatort gefunden habe, gab er diese Tat doch zu. Sachbeschädigungen in einer weiteren Aldi-Filiale liessen sich ihm nicht nachweisen. Auch dass er die Tiertransporte verschmiert haben soll, sah das Gericht als nicht erwiesen an.

Wegen mehrfacher Nötigung und Verletzung von Verkehrsregeln verurteilte das Bezirksgericht den Tierschützer dagegen. Zwei Chauffeure haben ihn vor Gericht wiedererkannt. Er wurde zu einer bedingten Geldstrafe von 150 Tagessätzen à 50 Franken und einer Busse von 2000 Franken verurteilt. (pz)