Im Norden Venezuelas sind drei Journalisten – darunter ein Schweizer – beim Besuch eines Gefängnisses festgenommen worden. Sie hatten laut dem Nationalen Journalistenverband Venezuelas (SNTP) Aufnahmegeräte dabei, die offenbar nicht autorisiert worden waren.
Bei den Festgenommenen handelt es sich demnach um Filippo Rossi, einen freien Journalisten aus Lugano, den Italiener Roberto Di Matteo und Jesus Medina aus Venezuela, wie SNTP (Sindicato Nacional de Trabajadores de la Prensa) am Samstag (Ortszeit) mitteilte.
Der Verband veröffentlichte auf Twitter ein Foto, das die Festgenommenen von hinten zeigen soll. Zudem sind etwa Handys, ein Schweizer Pass und weitere Ausweise zu sehen.
#ALERTA Se conoció que reporteros fueron detenidos en Tocorón por el Ministerio Penitenciario y están en manos de la Fiscalía 14 de #Aragua pic.twitter.com/jbBCNgQ5pq
— SNTP (@sntpvenezuela) October 7, 2017
#ALERTA Jesús Medina, Roberto Di Mateo y Filippo Rossi serían acusados de ingresar equipo audiovisual a Tocorón sin autorización #7Oct pic.twitter.com/AEd1XJj8fF
— SNTP (@sntpvenezuela) 7. Oktober 2017
Die drei Journalisten befanden sich den Angaben zufolge auf einer Recherchereise im Bundesstaat Aragua. Dort wollten sie das Tocorón-Gefängnis besuchen. Dabei wurden sie von den Sicherheitskräften festgenommen. Die Anstalt ist berüchtigt für prekäre Zustände und wiederholte Gewaltakte.
Am Samstag sei der Kontakt abgebrochen, erklärte der Journalistenverband. Dessen Vertreter hatte inzwischen Zugang zu den drei Männern. Ihnen gehe es gut. Es gebe keine Anzeichen von Folter.
Das Schweizer Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa steht die italienische Botschaft in Caracas mit den lokalen Behörden wegen des Vorfalls in Kontakt. (sda/ans)