Symbol-Würstchen. Bild: shutterstock
Hallo Patrizia
Deine Mail erreichte mich, als ich mit zwei Freundinnen und zwei Freunden an meinem Küchentisch sass. Ich warf deine Frage in die Runde. Wohlwissend, dass sowohl die zwei Mädels als auch ich selber schon die Erfahrung mit kleinen Penissen gemacht haben.
Es geschah das, was ich dachte: Die Frauen stürzten sich auf das Thema, äusserten ihr Mitleid für dich und erinnerten sich an ihre Erfahrungen. «Ich weiss bis heute nicht, ob er wirklich in mir drin war», resümierte die eine. Die andere weiss noch, dass sie völlig überfordert war mit so wenig Fleisch im Mund.
Die Männer amüsierten sich ob der Geschichten. Kein Hauch von Panik, dass eventuell schon einmal eine Frau ihre Penisse zu klein fand. Ich erzähle dir das, weil wir in Sachen Selbstbewusstsein vom anderen Geschlecht einiges lernen können. Ganz egal, wie gross/klein ihre Penisse, Bierbäuche und/oder Glatzen sind: Männer gehen primär davon aus, dass an ihnen alles in Ordnung ist. Und das ist richtig und gesund so.
Liebe Männer, falls ihr bis hierher mitgelesen habt, lasst euch gesagt sein: Ihr seid wirklich wunderbar. Auch dann, wenn eure Penisse nicht mit Rocco Siffredi mithalten können. Und weil das so ist, könnt ihr jetzt an dieser Stelle mit dem Lesen aufhören.
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Da wir jetzt unter uns sind, Ladies, können wir Tacheles reden: Kleine Penisse sind fies. Für den Mann selber. Und für unsere Libido, die darunter leidet.
Aber, liebe Patrizia, der Micro-Penis birgt in seinem Elend auch Gutes: Für gewisse Stellungen, zum Beispiel A tergo, sind kleinere Exemplare Gold wert. Wo normale Penisse schnell mal schmerzhaft sein können, eignen sich kleinere besser für harten Sex.
Aus eigener Erfahrung weiss ich trotzdem selber, wie verstörend sich ein kleiner Penis anfühlt. Ich hab vor einigen Jahren einen unterbestückten Mann gedatet. Wir waren nicht verliebt. Wäre ich es gewesen, hätte ich ihn wahrscheinlich nicht nur wegen des Penisses ziehen lassen.
Mein Tipp: Ich würde das Problem nicht ansprechen. Er kann nicht nur nichts dafür, er kann auch nichts ändern. Du würdest ihn wohl nur verletzen und verunsichern. Sowas verdient niemand.
Vielleicht kannst du versuchen, eure Sexualität den gegebenen Umständen anzupassen. Zusätzlich kannst du beispielsweise Dildos und Vibratoren in euer Liebesspiel einfliessen lassen. Oder: Während des Akts führt er zusätzlich zwei Finger ein. Das kann ich dir – und allen Frauen da draussen – sehr ans Herz legen.
Auch wenn du es dir gerade nicht vorstellen kannst, hast du vielleicht schon bald mit dem Mini-Mann den besten Sex deines Lebens. Und wenn nicht, hast du immer noch die absolute Freiheit, das Ganze zu beenden. Ich fände es jedoch sehr schade, wenn du gehst, bevor du euch eine faire Chance gegeben hast.
Alles Gute euch und dir viele klitorale Orgasmen, die, wenn wir ehrlich sind, sowieso lässiger sind als die vaginalen.
Deine Emma
Dann schick sie per Mail an Emma: emma.amour@watson.ch
Video: watson
... Stadtmensch, Single, Anfang 30 – und watsons neue Bloggerin, die nicht nur unverfroren aus ihrem Liebesleben berichtet, sondern sich auch jeden Freitag deinen Fragen annimmt. Und keine Sorge, so wie auch Emma, wirst auch du mit deiner Frage anonym bleiben. Madame Amour ist es nämlich sehr wichtig, auch weiterhin undercover in Trainerhosen schnell zum Inder über die Strasse hoppeln zu können.
Das bin nicht ich, aber so würde ich als Shutterstock-Illustration aussehen. Öppe. bild: shutterstock/unsplash/watson
Ich bin ein Landkind. Und als Landkind war man damals, als ich ein Teenagermädchen war (also vor gut fünf Jahren), Hockeyfan. Und man rauchte als Hobby. Und man trug diese grauenvollen Adidashosen mit den Knöpfen an der Seite und dazu Buffalo-Schuhe, aber das soll hier nicht Thema sein. Mein gesamtes schulisches Umfeld fäänte damals für Kloten oder Fribourg, ich für den ZSC, der zu jener Zeit gerade vom Zürcher SC zu den ZSC Lions wurde. Einerseits tat ich dies aus Protest gegen die …