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Farbfächer als Stilelement: Wie ein Grafiker einen neuen Fotografie-Stil kreiert

Der Trick der Profis – so werden atemberaubende Stimmungen kreiert

Grafiker und Fotograf Andrea Antoni zeigt auf Instagram, wie Fotos zu Kunst werden und kreiert einen eigenen Stil.  
24.07.2017, 17:1214.08.2017, 08:01
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Hast du dich schon mal gefragt, wie Bilder aus Parfumwerbungen, Art-House-Filmen oder preisgekrönten Fotoserien solch eine atemberaubende Stimmung erhalten? 

Die Lösung heisst «Pantone Matching System» (PMS). Was tönt wie eine Gerätschaft aus Medizinaltechnik ist eine Art Regelwerk, das die stimmungsmässige Verwandtschaft verschiedener Farben aufzeigt. Der PMS-Farbfächer hält diese Zugehörigkeiten fest und ist sowas wie die Grafik-Bibel. Und somit das Alltagswerkzeug aller Leute, die in der Druck- und Grafikindustrie tätig sind.

So auch der Italiener Andrea Antoni. Doch anders als bei seinen Arbeitskollegen nimmt der PMS-Farbfächer auch in Antonis Freizeit einen wichtige Rolle ein. 

«Als Grafikdesigner mochte ich den Pantone-Fächer schon immer. Das liegt jedoch mehr an der Farbenfrohheit als an seinem eigentlichen Zweck.»
Antoni gegenüber Creators

Antoni veröffentlich auf seinem Instagram-Account bestechende Bilder, bei denen sein Pantone-Fächer jeweils eine irritierende Hauptrolle spielt. Eine Landschaft im Abendrot, ein Strandausflug in marineblau, eine roséfarbene Schiffsfahrt. Und in der Mitte immer diese Farbpalette aus mattiertem Plastik.

Die Farben die man in seinen Bildern erkennt, kommen zwar im Originalbild vor, aber niemals im selben Verhältnis, wie es im Endbild vorhanden ist. Durch das Hinzufügen und Weglassen bestimmter Farbtöne verändert Antoni den Gesamteindruck seiner Fotografien. Damit erhöht der der Künstler nicht nur die Kontraste, sondern lenkt die Aufmerksamkeit auf auch auf bestimmte Aspekte seiner Kompositionen.  

Seine Hand mit dem passenden Farbstreifen fügt der Künstler jeweils im Nachhinein ins Bild ein. Natürlich verlieren die Bilder durch dieses Element an ihrem malerischen Charakter; doch genau das findet Antoni so interessant.

«Obwohl das im Bild immer noch die selben Orte sind, sind sie es doch gleichzeitig nicht.»
Antoni gegenüber Creators

Es werden nicht nur Farben verändert, sondern auch Gebäude herausgeschnitten und anders dargestellt. So entstehe etwas «Unrealistisches, andererseits aber auch etwas sehr Echtes».

Die Fotodokumentation eines Künstlerlebens:

Ein Polaroidbild, jeden Tag, 18 Jahre lang – bis Jamie stirbt

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Ein Bild, jeden Tag, 18 Jahre lang – bis Jamie stirbt
9. August 1979.
quelle: © jamie livingston
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Bitte sei einfach keiner dieser Selfie-Typen!

Video: watson/Knackeboul, Madeleine Sigrist, Lya Saxer

(jin)

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Homelander
24.07.2017 21:49registriert Oktober 2014
Pantone ist für den Druck und hat so gar nichts mit Film & Foto zu tun...

🙄
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lvl1n
24.07.2017 17:25registriert Juli 2017
der typ fotografiert seine hand mit dem fächer vor einem green screen, setzt die freigestellte hand auf ein foto statt den pantone-fächer einfach immer mitzunehmen 🤔
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Scrj1945
24.07.2017 21:13registriert März 2016
Als angehender drucktechnologe kenn ich den fächer natürlich. Aber man kann den fächer nie mit so einem bild vergleichen, weil es einen unterschied zwischen der additiven und subtraktiven farbmischung gibt.
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