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7 schräge Comedy-Serien, die du vermutlich noch nicht kennst

Du hast einen «schrägen» Humor? Dann schau dir diese 7 Comedy-Serien an!

Dean Pelton aus «Community» liebt es, in extravaganten Frauenkleidern aufzutreten.Bild: NBC
10.12.2017, 19:1211.12.2017, 06:40
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Es gibt mehr als nur «The Big Bang Theory» – die richtig, RICHTIG guten Comedy-Serien existieren, man muss sie nur finden! Die folgenden sieben Shows haben es bei uns nie zu grosser Popularität geschafft. Weil sie mit ihrem speziellen Humor aus dem Rahmen fallen – das macht sie aber umso besser.

Community

Bild: NBC

Nachdem Jeff Winger seine Anwaltszulassung verloren hat, muss er sein Bachelor-Diplom nachholen. Dafür schreibt er sich am Community College in Greendale ein. Dort gründet er eine Spanischlerngruppe, um seine heisse Mitstudentin Britta Perry flachzulegen. Obwohl zuerst nur widerwillig, freundet sich der narzisstische Jeff langsam mit den sechs Mitgliedern seiner Lerngruppe an.

«Community» ist ein einziger popkultureller Orgasmus. Selten hat eine Serie so vor Kreativität gesprüht. Filmliebhaber werden weinen vor Glück, denn so viele Filmreferenzen werdet ihr in keiner anderen Serie finden. Teilweise sind ganze Folgen einem Film oder auch anderen Serien gewidmet, parodieren diese, verbeugen sich aber auch vor ihnen.

Beispiele, die mir gerade einfallen sind «Alien», «Für eine Handvoll Dollar», «Glee» oder so ziemlich jeder Zombiefilm, den es gibt.

Das Intro aus der Folge «A Fistful of Paintballs»

Highlights der Serie sind vor allem Chevy Chase als rassistischer Millionär und Langzeitstudent Pierce Hawthorne, sowie Jim Rash als zu 2/7 schwuler Dekan, der fast täglich in einer anderen Verkleidung zur Arbeit kommt. Am besten ist aber definitiv Ken Jeong als völlig verrückter, chinesischer Spanischlehrer, der regelmässig alle in den Wahnsinn treibt. 

Die Serie ist aber nicht nur ein einziger, riesiger Klamauk, sondern kritisiert und karikiert auch gekonnt Klischees und gesellschaftliche Probleme.

Silicon Valley

Bild: HBO

Als der ansonsten eher unscheinbare Programmierer Richard für seine App einen revolutionären Algorithmus entwickelt, sieht er sich mit seinem kleinen Start-up unvermittelt in die höchsten Kreise der Softwareindustrie im Silicon Valley gezogen. Nun muss er plötzlich mit verlockenden Angeboten, Intrigen und Egozentrikern umgehen, um nicht seine einmalige Chance zu verschenken, mit seinem Start-Up durchzustarten.

HBO hat sich dem ganzen Silicon-Valley-Wahnsinn angenommen und daraus eine wunderbar satirische Serie gemacht. In jeder Folge gibt uns die Geschichte einen kleinen Einblick in die verrückte Welt der modernen Start-Up-Kultur und deren Absurdität.

«Silicon Valley» ist dabei keine Blödelserie, sondern punktet mit bissigem Humor, der oft zwischen den Zeilen zu finden ist. Die einzelnen Folgen sind dabei nicht in sich abgeschlossen, sondern bauen aufeinander auf, sodass man nicht einfach mittendrin anfangen kann zu gucken.

Allein schon das Intro ist voller kreativem Witz:

Serienschöpfer Mike Judge hat früher selbst in einem Start-Up mit 40 Angestellten gearbeitet und weiss daher ganz genau, was er tut. «Silicon Valley» ist aktuell in der vierten Staffel und wurde bereits um eine fünfte verlängert.

30 Rock

Bild: NBC

Liz Lemon, Mitte dreissig und Chefautorin der Late-Night-Sendung ‹The Girlie Show›. Als hätte sie nicht schon genug mit exzentrischen Schauspielern zu tun, kriegt sie einen neuen Vorgesetzten. Jack Donaghy kommt aus der Elektrosparte von GE, hat keine Ahnung von Entertainment und fängt gleich an, die ganze Sendung umzukrempeln. Nicht zu stoppen in seinem Tatendrang engagiert er den durchgeknallten Schauspieler Tracy Jordan, was Liz und der bisherigen Hauptdarstellerin überhaupt nicht gefällt.

«30 Rock» wurde von Tina Fey kreiert. Für mich eine der beeindruckendsten Frauen hinter und vor der Kamera. Fey war selber fast zehn Jahre lang Mitglied des Autorenstabs von «Saturday Night Live». 

Diese Erfahrung bringt sie komplett in die Serie mit ein. Genüsslich demontiert «30 Rock» das Showbusiness und schreckt dabei nicht einmal davor zurück, NBC, den Sender auf welchem «30 Rock» läuft, zu kritisieren.

«Lemon, besorgen sie mir einen 5-Kilogramm-Sack Kartoffeln. Was kostet das? 95 Dollar?»
Liz' reicher Vorgesetzter Jack Donaghy hat keine Ahnung, wie das Leben ausserhalb seiner Bubble abläuft.

Was bei «30 Rock» sehr beeindruckt, ist, dass die Geschichte hauptsächlich durch die Dialoge und deren Witz getragen wird und nicht durch nur durch Situationskomik. Die Witzdichte ist dabei so hoch, dass man beim ersten Mal kaum alle Gags erfassen wird. Das macht aber nichts, denn so macht es umso mehr Spass, sich die Serie ein zweites Mal zu gucken.

Trailer:

The IT Crowd (UK)

Bild: Channel 4 Television Coorporation

Die Techniker Moss und Roy sind Computerfreaks in einem sehr stereotypischen Sinn. Frustriert von der völligen technischen Unfähigkeit ihrer Arbeitskollegen, sind sie in ihrem dunklen Kellerbüro realitätsfremd geworden. Auch werden sie für ihre Expertisen nie belohnt, geschweige denn wahrgenommen. Daraus resultiert ihr boshaftes und zynisches Auftreten gegenüber Mitarbeitern und Besuchern.

Erstmal: Es gibt zwei «IT-Crowd»-Serien. Einmal wäre da die britische Version und dann gibt's da noch die amerikanische Neuauflage. Schaut euch bitte nicht das Remake an!

«The IT Crowd» ist das bessere «The Big Bang Theory». Das VIEL BESSERE. Der Humor ist smart und zielt nicht nur darauf ab, gängige Klischees über Nerds zu verstärken. Es macht einfach riesigen Spass, den zwei Technikfreaks zuzuschauen, wie sie mit den Supportanfragen umgehen. Während Roy zynisch und aufbrausend ist, geht Moss immer anständig und korrekt vor.

Abgerundet wird das ganze durch vielerlei ergänzende, sehr schrille Figuren, die so wohl nur einem Serienuniversum entspringen können. Eine wirklich sehr britische Serie, die vor allem zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig ist. Die Geduld wird dann aber spätestens ab der zweiten Hälfte der ersten Staffel belohnt.

Ausschnitt aus der zweiten Episode:

Parks and Recreation

Bild: nbc

Leslie Knope ist die stellvertretende Leiterin des Grünflächenamtes der Stadt Pawnee. Diese leidet unter zahlreichen soziokulturellen sowie ökonomischen Problemen. Obwohl Leslie gegen Bürokratie, unmotivierte Angestellte und feindselige Einwohner kämpfen muss, gibt sie ihr Ziel nicht auf, Pawnee wenigstens ein kleines Bisschen zu verbessern.

Parks and Recreation schlägt ein bisschen in die Kerbe von «The Office». Genüsslich wird hier das Thema eines unproduktiven Verwaltungsapparats aufgegriffen und durch den Kakao gezogen. Zwischendurch wird immer wieder die vierte Wand durchbrochen, damit die Figuren ihre Handlungen quasi vor dem Zuschauer rechtfertigen können.

Was die Serie aber so toll macht, ist die Figur der Leslie Knope, die in alle dem Chaos einfach nie den Mut verliert, weiter zu machen. Fast wie in Don Quijote, der gegen die Windmühlen antritt, kämpft Leslie Tag für Tag gegen die absurden Situationen, welche ihr die Serienautoren in den Weg legen.

Die Show war übrigens auch das Karrieresprungbrett für Chris Pratt, der später durch Filme wie «Guardians of the Galaxy» oder «Jurassic World» Weltruhm erlangte.

Von «Parks and Recreation» gibt es sieben Staffeln. Die Serie wurde 2015 eingestellt.

Arrested Development

Bild: Netflix

Michael Bluth wird unversehens dazu verdonnert, das marode Familienunternehmen seines Vaters zu übernehmen. Der sitzt wegen Betrugs im Gefängnis. Michaels Sohn George Michael hat ganz andere Probleme: Er hat sich in seine Cousine Maeby verliebt, deren Eltern eine sehr ungewöhnliche Art der Eheführung praktizieren. Auch sonst ist die Familie Bluth ein kunterbunter Haufen von Freaks. Michael hat alle Hände voll zu tun, diese egoistische Chaosbande im Zaum zu halten.

«Arrested Development» dürfte wohl die bekannteste Serie dieser Liste sein. Sie wurde nämlich nach ihrer Absetzung von Netflix weitergeführt.

Eigentlich kann man diese Serie nur als gestört bezeichnen. Oder zumindest die Familie darin. Aber im positiven Sinne. «Arrested Development» ist keine Serie, bei der du laut lachen musst. Vielmehr wirst du dich immer wieder fragen «Was zur Hölle?» und schmunzelnd den Kopf schütten.

Neben der offensichtlichen, teilweise sehr absurden Situationskomik hat die Serie auch sehr viel Humor, der im ersten Moment nicht so offensichtlich ist. Oftmals werden einem Anspielungen und Zusammenhänge erst im Nachhinein bewusst. Aber genau das macht den Reiz der Serie aus. Man schaut eine Folge, denkt sich «Was zur Hölle war das jetzt wieder?» und dann fängt das Hirn an zu arbeiten.

Aktuell gibt es vier Staffeln von «Arrested Development». Eine fünfte Staffel ist in Produktion.

Trailer:

Video Game High School

Bild: Rocket Jump

In naher Zukunft: Du bist tot. Deine Kinder vermutlich auch. Und deine Grosskinder spielen vermutlich Videospiele. Wieso? Weil professionelles Gamen der beliebteste Sport auf der Erde ist. Millionen spielen in der Hoffnung auf einen Profivertrag. Die Besten von ihnen gehen auf die VGHS – die Video Game High School. So auch Brian D, der ein Stipendium erhalten hat, weil er einen Profispieler besiegt hat – allerdings eher durch Zufall als durch Können. So denken zumindest viele seiner neuen Mitstudenten.

«Video Game High School» war ursprünglich eigentlich nur als kleine Webserie gedacht. Bei einem Crowdfunding nahmen die Erfinder aber über zwei Millionen US-Dollar ein und was sie daraus gemacht haben, ist echt Spitze. 

Bei «Video Game High School» stimmt nämlich nicht nur der Humor, sondern auch die Produktionsqualität. Nie war eine Webserie besser. Die Serie denkt das Phänomen des eSports weiter und zeigt eine Welt, in welcher eSport den Fussball als Sportart Nummer eins abgelöst hat.

Die Serie ist dabei eine Mischung aus flapsigem Humor bis hin zu Satire. So wird zum Beispiel die Wichtigkeit des eSport in nicht einmal fünf Sekunden aufgezeigt, als die Nachricht, dass der US-Präsident entführt wurde, für eine Breaking-News aus dem Gaming-Bereich unterbrochen wird.

Aktuell gibt es drei Staffeln, welche alle gratis auf YouTube geschaut werden können. Netflix hat die Serie zwischendurch auch im Programm.

Hier kannst du dir gleich die erste Folge ansehen:

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Video: watson

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46 Kommentare
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MrXanyde
10.12.2017 21:17registriert Dezember 2016
Brooklin 99😍
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46
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