Niederländische Experten haben in Leichenteilen und Gepäckstücken 25 Metallteile gefunden, die weiteren Aufschluss über den Absturz des malaysischen Passagierflugzeug in der Ukraine liefern könnten. Die Ermittler prüfen die Theorie, dass eine Luftabwehrrakete das Flugzeug zum Absturz gebracht habe.
Ein Abschuss durch eine Luftabwehrrakete sei das «wahrscheinlichste Szenario», sagte der leitende Staatsanwalt, Fred Westerbeke, am Freitag in Rotterdam.
Am Dienstag hatten die Ermittler in einem ersten Bericht erklärt, das Flugzeug sei von schnell fliegenden Teilen durchlöchert und zum Absturz gebracht worden. Woher die Teile stammten, liessen sie offen. Wenn Geschoss-Splitter gefunden werden, lassen sich daraus möglicherweise Rückschlüsse auf die Art der Waffe ziehen.
Die Ukraine und der Westen werfen den prorussischen Rebellen vor, sie hätten das Flugzeug mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen. Die Raketen sollen sie aus Russland erhalten haben. Die ukrainischen Rebellen bestreiten dies.
Die Ermittlungen werden dadurch erschwert, dass die Experten den Absturzort und das Wrack der Maschine wegen der Kampfhandlungen in dem Gebiet nicht detailliert untersuchen konnten. Das Flugzeug stürzte im Rebellengebiet ab. Kurz darauf versuchten die ukrainischen Streitkräfte, diese Region unter ihre Kontrolle zu bringen.
Die seit einer Woche haltende Waffenruhe lässt die Ermittler aber hoffen, dass sie bald wieder an den Absturzort kommen. In dem Flugzeug starben 298 Menschen, zwei Drittel davon waren Niederländer. (whr/sda/reu/dpa)