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Im Jahr 2014 sind über 170'000 Flüchtlinge in Italien gelandet

Flucht aus Afrika

Im Jahr 2014 sind über 170'000 Flüchtlinge in Italien gelandet

13.01.2015, 17:1913.01.2015, 17:30
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Die Flucht übers Mittelmeer

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Die Flucht übers Mittelmeer
Der Präsident des Europäischen Parlamentes, Martin Schulz, spricht mit Überlebenden des verheerenden Schiffsunglücks vom 3. Oktober 2013.
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In Italien sind letztes Jahr 170'081 Flüchtlinge eingetroffen

Das sind drei Mal so viele wie im Zeitraum 2012 bis 2013, als 56'192 Flüchtlinge die süditalienische Küste erreicht hatten. Das berichtete die Stiftung Migrantes bei einer Medienkonferenz in Rom.

Die meisten Flüchtlinge - 120'239 Personen - erreichten Sizilien, 22'673 Kalabrien, 17'546 Apulien und 9.51 Kampanien. 141'484 Flüchtlinge sind von der libyschen Küste abgefahren, 15'283 aus Ägypten, 10'321 von der Türkei, 1480 aus Griechenland und 1297 aus Tunesien, wie Migrantes mitteilte.

42'425 syrische Flüchtlinge

trafen 2014 in Italien ein, das sind drei Mal mehr als 2013. Sie machen die grösste Gruppe unter den Flüchtlingen aus, die in Italien im vergangenen Jahr eingetroffen sind. Weiter landeten 

34'329 Flüchtlinge aus Eritrea

9908 aus Mali

9000 aus Nigeria

8681 aus Gambia

In italienischen Flüchtlingslagern seien zurzeit 35'516 Personen untergebracht, etwa 5000 davon auf Sizilien. Die Insel habe bisher die meisten Migranten versorgt, heisst es in dem Bericht. Die Stiftung klagt über Probleme bei der Betreuung minderjähriger Flüchtlinge, die ohne Erwachsene Italien erreichen.

Nach Angaben des italienischen Innenministers Angelino Alfano fehlen Informationen über 3707 Minderjährige. 14'243 ausländische Kinder hatten 2014 Italien nach Seefahrten über das Mittelmeer erreicht. Von 4628 Minderjährigen, die Sizilien erreicht hatten, seien 1882 spurlos verschwunden.

Die Migrantes-Stiftung zeigte sich darüber besorgt, dass Italiens Hilfsprogramm für Flüchtlinge im Mittelmeer, «Mare Nostrum», vom Einsatz «Triton» abgelöst wurde, der von der EU-Grenzschutzagentur Frontex koordiniert wird. Menschenrechtler kritisieren, dass sich «Triton» mehr auf Abschreckung als auf die Rettung von Flüchtlingen konzentriere.  

«Mare Nostrum» hatte in einem Jahr weit mehr als 100'000 Menschen gerettet.

(sda/apa)

Private Seenotretter im Mittelmeer

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Private Seenotretter im Mittelmeer
Umgebauter Fischtrawler «Phoenix 1» beim Auslaufen in Valletta (Malta): Auf eigene Kosten rüsteten die Catrambones das Schiff zum Seenotrettungskreuzer aus.
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