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Handys, Laptops und Tablets müssen draussen bleiben: Ab April sind Akkus im Fluggepäck verboten

Elektronikgeräte mit Lithium-Ionen-Akku sollen nur noch im Handgepäck mitgeführt werden. 
Elektronikgeräte mit Lithium-Ionen-Akku sollen nur noch im Handgepäck mitgeführt werden. 
bild: shutterstock

Handys, Laptops und Tablets müssen draussen bleiben: Ab April sind Akkus im Fluggepäck verboten

Der Transport von Lithium-Ionen-Akkus im Laderaum von Passagiermaschinen soll ab April verboten werden. Solche aufladbaren Batterien sind unter anderem in Laptops und Smartphones verbaut, aber auch in elektrischen Zahnbürsten...
23.02.2016, 14:0323.02.2016, 17:14
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Update: Schweizer Online-Medien wie der «Tages-Anzeiger», «Blick» und watson haben eine Meldung der Nachrichtenagentur SDA falsch verstanden. Hier gehts zu unseren Richtigstellung.

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Im aufgegebenen Fluggepäck sind Lithium-Ionen-Akkus ab 1. April verboten, in die Flugzeugkabine dürfen sie aber weiterhin mitgenommen werden, wie die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) im kanadischen Montréal beschlossen hat.

Hintergrund der Entscheidung der UNO-Sonderorganisation sind Sorgen um eine Feuergefahr durch die Batterien.

Erst kürzlich hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA gewarnt, dass Lithium-Ionen-Akkus im aufgegebenen Gepäck explodieren könnten.

Tests ergaben demnach, dass die standardmässig vorhandenen Feuerschutzanlagen in Passagierflugzeugen die dadurch ausgelösten Brände nicht löschen konnten.

Brennende Akkus: Das Video erklärt, was man wissen muss

Feuer an Bord ausgebrochen

Der Beschluss der ICAO ist nicht bindend. Die meisten UNO-Mitglieder folgen jedoch den Vorgaben der Behörde. Laut ICAO hatten sich Fluggesellschaften und Pilotenvereinigungen für ein Verbot des Akku-Transports ausgesprochen.

Das Verbot soll vorerst bis 2018 gelten. Dann will die ICAO ein Massnahmenpaket zum Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus beschliessen.

Die Akkus waren vor einigen Jahren in die Schlagzeilen geraten, weil sich in Boeing-Maschinen verbaute Exemplare überhitzt hatten. Bei einem am Boden geparkten Flugzeug brach dadurch ein Feuer aus. Im Januar 2013 wurden wegen der Probleme sämtliche Boeing 787 Dreamliner weltweit für mehrere Monate aus dem Verkehr gezogen.

Bei der Fluggesellschaft Swiss gelten bereits seit einiger Zeit entsprechende Bestimmungen zu «Gefährlichen Gegenständen». So heisst es, Unterhaltungselektronik mit Lithium-Ionen-Zellen oder -Akkus (Maximalleistung 100 Wattstunden) sei ausschliesslich im Handgepäck erlaubt. Auch Ersatzbatterien dürften nicht im Koffer im Frachtraum des Flugzeugs transportiert werden.

Experte zweifelt

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters dürfen Lithium-Ionen-Akkus weiterhin mit Transportflugzeugen transportiert werden. Dann wird ein Experte für Gefahrengüter erwähnt, der die Wirkung des Verbots für die Zivilluftfahrt infrage stellt. Dadurch würden Passagiermaschinen nicht wirklich sicherer gemacht.

Muss man jetzt auch die Akku-Zahnbürste und den Akku-Rasierer im Handgepäck mitführen?
watson-Leser

Seine Skepsis begründet der nicht namentlich genannte Fachmann mit dem schon länger geltenden Verbot von Lithium-Metall-Akkus. Als die Industrie solche Batterien verboten habe, sei die Massnahme unterlaufen worden, indem Produkte falsch deklariert wurden.

Sprich: Die Durchsetzung des Verbots bringt einen gewaltigen Aufwand. Beim Röntgen des registrierten Gepäcks dürften vielmehr «verdächtige» Inhalte auffallen, die nachkontrolliert werden müssen. 

watson hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) um eine Stellungnahme gebeten. Die Antwort steht aus.

Die Vorsichtsmassnahme finde ich ...

(sda/afp)

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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herschweizer
23.02.2016 14:15registriert November 2014
Haha... im Handgepäck erlaubt. Lithium-Polymer-Akkus haben eine höhere Energiedichte als Schwarzpulver ;-) das Schampoo darf aber nicht mit?
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CarmenA
23.02.2016 14:48registriert November 2014
Ich würde mein Handy, Tablet oder Laptop sowieso als Handgepäck mitnehmen.
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