Amnesty International hat Ägypten für die Zerstörung hunderter Häuser und Zwangsräumungen an der Grenze zum Gazastreifen scharf kritisiert. Die ägyptischen Behörden müssten dieses «willkürliche» Vorgehen in Rafah im Norden des Sinai sofort beenden.
Ägypten ignoriere und verletze damit internationale Sicherheitsvorgaben, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Kairo hatte nach einem schweren Anschlag auf ägyptische Soldaten mit 30 Toten Ende Oktober entschieden, an der Grenze zum Gazastreifen eine Pufferzone einzurichten.
Dazu begannen die Behörden damit, insgesamt 800 Häuser abzureissen und etwa 1100 Familien zwangsumzusiedeln. Die Zone soll 13,5 Kilometer lang und einen halben Kilometer breit sein. Ägypten beschuldigt die im Gazastreifen herrschende palästinensische Hamas-Bewegung, in Angriffe auf dem Sinai verwickelt zu sein.
Amnesty kritisierte, die Behörden missachteten bei ihrem Vorgehen grundsätzliche Regeln - nämlich die Konsultation der Anwohner, ausreichend frühe Ankündigungen sowie adäquate Schadenersatzleistungen und alternative Wohnungen.
«Damit sind die Zwangsräumungen rechtswidrig», erklärte Amnesty. Ägypten hingegen sieht in der Pufferzone eine «wichtige» Massnahme für die Sicherheit des eigenen Landes und der gesamten Region. (kad/sda/afp)