Die nigerianische Armee hat nach eigenen Angaben die Stadt Chibok im Nordosten des Landes von der islamischen Terrorgruppe Boko Haram zurückerobert. Die Stadt sei am Samstagabend wieder unter Kontrolle der Streitkräfte gebracht worden, erklärte ein Armeesprecher am Sonntag. Die Armee war von einer lokalen Miliz unterstützt worden. Auch wenn die meisten Einwohner geflohen waren, wurde der Kampf um Chibok landesweit aufmerksam verfolgt: Dort waren im Frühjahr rund 280 Schülerinnen entführt worden.
Es soll bei den Kämpfen zahlreiche Tote gegeben haben. Die meisten Einwohner waren schon vor der Ankunft der Islamisten geflohen. Diese setzten in der Stadt alle christlichen Stätten in Brand. Auch Sendemasten wurden zerstört, so dass alle Telefonverbindungen in die Stadt unterbrochen waren. Beim Einfall der sunnitischen Fundamentalisten von Boko Haram in Chibok im April waren bereits der Polizei- und Verwaltungssitz zerstört worden. Die muslimischen Fanatiker hatten damals 276 Mädchen entführt, von denen bis heute 219 vermisst werden. Boko Haram brüstete sich später mit der Zwangskonversion der Christinnen zum Islam. (sda/afp/dpa)