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Kanadische Polizei verhindert «Massen-Erschiessung» am Valentinstag

In diesem Haus in Timberlea wurde der 19-jährige Tote gefunden.
In diesem Haus in Timberlea wurde der 19-jährige Tote gefunden.Bild: STRINGER/REUTERS
Absurder Plan

Kanadische Polizei verhindert «Massen-Erschiessung» am Valentinstag

14.02.2015, 06:2714.02.2015, 14:51
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Die kanadischen Behörden haben nach eigenen Angaben ein Blutbad in der Stadt Halifax verhindert. Wie die Polizei in der Provinz Nova Scotia mitteilte, wollte ein 19-jähriger Kanadier zusammen mit einer 23-jährigen US-Bürgerin am Samstag auf einem öffentlichen Platz in Halifax zahlreiche Menschen töten und sich anschliessend selbst erschiessen.

Die Polizei nahm insgesamt drei Verdächtige fest. Einen terroristischen Hintergrund schloss sie aus. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben am Donnerstag einen Hinweis auf eine «ernste Bedrohung durch Waffengewalt» erhalten. Der 19-Jährige und die 23-Jährige hätten vorgehabt, am Valentinstag zu einem öffentlichen Platz in der Region Halifax zu gehen «mit dem Ziel, das Feuer zu eröffnen und sich dann selbst zu töten».

Sie wollten ein «schreckliches» Verbrechen begehen

Der 19-Jährige wurde laut Polizei am Freitag in der Kleinstadt Timberlea am Stadtrand von Halifax tot in einer Wohnung aufgefunden. Die 23-jährige US-Bürgerin aus Geneva im Bundesstaat Illinois sei kurz darauf am Flughafen von Halifax festgenommen worden, zusammen mit einem 20-jährigen möglichen Komplizen.

Ein vierter Verdächtiger, ein 17-Jähriger aus der Ortschaft Cole Harbour, wurde ebenfalls am Freitag festgenommen. Es handle sich um «eine Gruppe von Einzelpersonen», die sich darüber einig gewesen seien, ein «schreckliches» Verbrechen zu begehen und sich dann selbst zu töten, sagte Vize-Polizeichef Brian Brennan vor den Medien.

Die Verdächtigen hätten «Zugang zu Schusswaffen» gehabt. Es habe ein «erheblicher Verlust an Menschenleben» gedroht, sagte Brennan. An welchem Ort das Blutbad angerichtet werden sollte, teilte die Polizei nicht mit.

Kein terroristischer Hintergrund

Die Polizei beschlagnahmte nach eigenen Angaben Waffen und Geld. Die Ermittler gehen nach Angaben Brennans davon aus, dass alle Verdächtigen gefasst seien und keine Gefahr mehr bestehe. Nach weiteren Verdächtigen werde momentan nicht gefahndet. Die Polizei gehe auch nicht von einem terroristischen Hintergrund aus. Dennoch rief sie die Bürger zu Wachsamkeit auf und dazu, Verdächtiges zu melden.

Im Sender CBC nannte Kanadas Minister für öffentliche Sicherheit, Steven Blanley, den Polizeieinsatz beispielhaft für die «gute Arbeit» der Sicherheitsbehörden des Landes. Die Verdächtigen haben sich offenbar in einem Chat ausgetauscht. Sie sollen besessen gewesen sein von Tötungen und mehrere Bilder von Massentötungen besessen haben.

In Kanada hatten im Oktober zwei Islamisten bei zwei Angriffen zwei Soldaten getötet; einer der Angreifer drang zudem ins Parlament ein, wo ihn Sicherheitskräfte erschossen. Die Regierung will nun die Anti-Terror-Gesetze verschärfen. (egg/sda/dpa)

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