Die Unterhosen-Verkäuferin, wir wollen Sie jetzt mal Marlies nennen, ist Studentin. Als die Heizungskosten über Winter stiegen, musste sie sich etwas einfallen lassen, und das war dann eben das Verkaufen ihrer dreckigen Unterwäsche.
Alles begann mit einem anonymen Reddit-Account, den Marlies «r/pantyselling» nannte. Sie fand das nicht weiter bedenklich, da sie ihren Namen nicht preisgeben musste. Und so stellte sie zwei, drei Fotos drauf und verkaufte ihre ersten Schlüpfer in nur einer Stunde für 70 Franken.
Marlies wird im Voraus via Visa von ihren Kunden bezahlt. Dann erhält sie ihre Adressen und schickt ihre Vakuum-verpackten Schlüpfer ab und die Unterhosen-Schnüffler kriegen ihrerseits eine Paket-Verfolgungsnummer. Danach können sich Käufer und Verkäufer gegenseitig bewerten. Marlies findet den ganzen Prozess ganz wunderbar einfach und diskret. Naja, so wie er eben sein kann in diesem Metier.
Das sei nicht so ganz einfach, sagt Marlies. Ja, sie lasse sich ihre Studenten-Gebühren von anonymen Fetischisten bezahlen, worauf sie nicht gerade stolz sei, aber auch kein Grund sehe, sich zu schämen. Es sei eine Art Sex-Arbeit, wenn man den Begriff flexibel verstehe. Dennoch sei es nie so persönlich, wie wenn man einen Porno drehen würde.
Und natürlich berge es die üblichen Gefahren: Gruselige Klienten, die dich dann wie Wahnsinnige verfolgen. Aber Marlies reduziert die Risiken auf ein Minimum, indem sie alle ihre Unterhosen-Verkäufe mit speziell dafür eingerichteten Accounts abwickelt und auch niemals eine Rücksende-Adresse auf ihre Schlüpfer-Päcklein pappt.
Die menschliche Sexualität sei eine Galaxie der verschiedensten Fetische, meint Marlies; da gäbe es kein Alter und keine Figur, die nicht von irgendeiner Community angebetet würde. Und es handelt sich dabei nicht immer um Männer, die an Frauen-Unterwäsche interessiert sind, es geht auch umgekehrt. Hauptsache, die angebotene Ware ist so richtig schön dreckig.
Natürlich reicht es nicht, die Unterhosen einfach mal getragen zu haben: Es gibt Kunden, die exakte Vorstellungen von ihrem Wunsch-Schlüpfer haben, betreffend:
Sicherlich könnte man die Kunden hintergehen und ihnen nicht das liefern, was man ihnen verspricht, erzählt Marlies weiter. Aber dies sei das Risiko nicht wert: Man kriegt dafür nämlich eine schlechte Bewertung auf Reddit und wenn man es zu weit treibt, wird einem sogar der Account gesperrt. «Wenn jemand von mir verlangt, meine Schlüpfer 48 Stunden lang unentwegt zu tragen, dann trage ich diese verfluchten Dinger halt 48 Stunden lang.»
Genauso müssen sich aber auch Marlies' Kunden an den professionellen Ton halten: Wenn sie anfangen, schmutzige Sachen zu schreiben oder sonstwie unredliche Angebote zu machen, werden sie ebenso der Plattform verwiesen.
Will man gut verdienen, so muss man seine Ware auch gut vermarkten, verrät Marlies. Man muss eine Nische finden in diesem Lustgarten der Gerüche. Einen ganz eigenen Fetischisten-Kreis ansprechen. Mittlerweile scheint Marlies überhaupt keine Hemmungen mehr zu haben:
Schliesslich sei sie eine «gottverdammte Professionelle».
(rof via Cracked)