Papst Franziskus hat den Kommandanten der Schweizergarde gefeuert.
Es ist nicht das erste Mal, dass der als sanftmütig geltende Argentinier durchgreift. Wer nicht nach den christlichen Idalen handelt, hat einen schweren Stand. Mehr als einmal machte der Pontifex Maximus kurzen Prozess.
Seit 2008 ist Daniel Anrig Kommandant der päpstlichen Schweizergarde. Im vergangenen Jahr wurde seine Amtsdauer um ein Jahr verlängert. Nun «erlaubt» ihm der Papst, per 31. Januar 2015 zurückzutreten. Das ist die offizielle Version. Italienische Medien spekulieren, dass Anrigs Rücktritt nicht ganz freiwillig ist, und dass er und der Papst das Heu nicht auf der gleichen Bühne haben.
Anrigs Führungsstil sei Franziskus «zu teutonisch», berichtet «The Telegraph» unter Berufung auf die italienische Zeitung «Il Messagero». Der Papst wünsche sich einen wärmeren, weniger militärischen Stil für die traditionsreiche Leibgarde.
Im März feuerte Papst Franziskus den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. Der wegen seiner Amtsführung umstrittene Tebartz-van Elst erhielt wegen der Kosten von mindestens 31 Millionen Euro für den Bischofssitz in Limburg den Übernamen «Protz-Bischof».
Der ehemalige Erzbischof Józef Wesołowski wurde wegen Kindsmissbrauchs angeklagt. Weil Fluchtgefahr bestand, hat Papst Franziskus persönlich angeordnet, den 66-Jährigen festzunehmen.
Wesołowski soll während seines Dienstes als päpstlicher Nuntius in der Dominikanischen Republik mehrfach Minderjährige sexuell missbraucht haben.
Nunzio Scarano, der oberste Buchhalter der vatikanischen Immobilienverwaltung, wurde wegen Geldwäsche- und Korruptionsverdachts verhaftet. Franziskus fackelte nicht lange und entband ihn kurzerhand von seinen Aufgaben.
Kurz darauf traten Vatikanbank-Chef Paolo Cipriani und sein Stellvertreter zurück.
Im September entliess Papst Franziskus einen umstrittenen Bischof aus Paraguay: Rogelio Livieres Plano der Diözese Ciudad del Este wird vorgeworfen, in die Vertuschung von Kindsmissbrauch verwickelt zu sein.
Er soll einen argentinischen Priester befördert haben, dem während seiner Zeit in den USA sexueller Missbrauch zur Last gelegt wurde.
Papst Franziskus hat die beiden obersten römisch-katholischen Würdenträger Sloweniens entlassen. Der Erzbischof von Ljubljana, Anton Stres, und der Erzbischof von Maribor, Marjan Turnsek, sind in einen Finanzskandal verwickelt.
Nachdem der Papst den Brief eines Missbrauchsopfers aus Spanien erhalten hatte, meldete er sich telefonisch bei dem Opfer und entschuldigte sich im Namen der Kirche. Daraufhin startete er eine Untersuchung, im November sind mindestens zehn Geistliche in Grenada entlassen worden.
Kaum ein Geldinstitut war in so viele Skandale verwickelt wie die Vatikanbank. Geldwäsche und Korruption schienen zum Alltag zu gehören. Dann kam Franziskus, und wollte das Institut gleich abschaffen. «Wozu braucht die Kirche eine Bank?», fragte er. Mit einer Bank liesse sich viel Gutes tun, etwa Spitäler und Schulen finanzieren, sagten seine Berater.
Franziskus lenkte ein, doch dann müsse es eine Bank der Kirche sein: moralisch sauber und transparent. Er gab dem Institut einen neuen Chef und eine eigene Aufsichtsbehörde. Jetzt gibt es keine anonymen Nummernkonten mehr, die Bank vergibt keine Kredite, und bei der Anlage ihrer Kundengelder sind spekulative Geschäfte verboten.
Papst Franziskus sieht Karrierismus unter Priestern als «Krebsgeschwür», wie er in seinen Predigten immer wieder betonte. Aus diesem Grund hat er zwei von drei geistlichen Ehrentiteln abgeschafft und die Verleihung des verbleibenden stark eingeschränkt.
Die Titel «Apostolischer Protonatar» und «Ehrenprälat seiner Heiligkeit» gibt es nicht mehr. Der «Ehrenkaplan seiner Heiligkeit», deutsch für «Monsignore», soll nur noch an verdiente Priester verliehen werden, die das 65. Lebensjahr vollendet haben.
er hat aber noch haufenweise Arbeit vor sich........