Nach der abgesagten Pegida-Demonstration in Dresden verlagern sich die Anti-Islam-Proteste nach Leipzig. Die Veranstalter des Pegida-Ablegers Legida rechneten zunächst mit 60'000 Teilnehmern an der für Mittwochabend geplanten Kundgebung.
Tatsächlich hat man nun eine Manifestation mit bis zu 40'000 Teilnehmern bewilligen lassen. Zudem seien 19 Gegendemonstrationen angemeldet worden.
Das sagte der sächsische Innen-Staatssekretär Michael Wilhelm am Dienstag in Dresden. Nach den jüngsten Anschlagsdrohungen gegen Pegida («Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes») will die Polizei mit einem Grossaufgebot für die Sicherheit der Teilnehmer sorgen. Bis 4000 Polizisten sollen im Einsatz stehen. Dazu wurden nach Angaben eines Sprechers auch Polizisten aus anderen Bundesländern angefordert. Die Veranstalter berieten mit den Behörden über ein Sicherheitskonzept.
Nach dem Demonstrationsverbot in der Pegida-Hochburg Dresden stehen die Behörden unter Druck, da aus Berlin auch kritische Stimmen zu der Entscheidung gekommen waren. Pegida hatte angekündigt, sich nicht mundtot machen zu lassen. Am nächsten Montag will die Bewegung in Dresden wieder ihre wöchentliche Kundgebung abhalten.
Skandalös!Viel Spaß beim "Dialog"! RT “@rakeeede: #Pegida-Organisator sprach sich für Erschießung Claudia Roths aus. pic.twitter.com/maRi2QFw11”
— Armin Laschet (@ArminLaschet) 20. Januar 2015
Deutsche Politiker streiten derweil über den Umgang mit Pegida-Anhängern. Während die sächsische Staatsregierung für Mittwoch einen Dialog angekündigt hat, hatte SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi für ihre Partei Gespräche mit Pegida ausgeschlossen.
Der stellvertretende CDU-Vorsitzende Armin Laschet verbreitete über Twitter eine Nachricht von Pegida-Initiator Bachmann vom September 2013, in der dieser dazu aufgerufen hatte, «Öko-Terroristen» standrechtlich zu erschiessen. Namentlich nennt er die damalige Grünen-Vorsitzende Claudia Roth. (sda/reu)