Mitgefühl ist eine Zahl: über 350'000 Likes. Unter denen, die so ihr Beileid äussern, sind auch Mark und seine Schwester Randi Zuckerberg und Arianna Huffington. Sheryl Sandberg hat sich nämlich auf Facebook von ihrem Mann verabschiedet, von David Goldberg, der am Wochenende nach elf gemeinsamen Jahren unerwartet plötzlich gestorben ist. Er wurde in einem Luxusressort von einem Laufband katapultiert.
Sheryl Sandberg, seit 2008 Geschäftsführerin der Facebook Inc., wandte sich jetzt mit einem langen Trauerbrief an ihre Gemeinde. Also, an ihre Facebook-Community. Und diese reagierte mit einer kollektiven Gefühlsbekundung.
Man kann sich fragen, ob digitale Trauer unaufrichtiger ist als direkt geäusserte. Vielleicht. Vielleicht ist es aber auch einfach die Übersetzung einer herkömmlichen Abdankungszeremonie ins Internet. Denn auch zu einem Gottesdienst in einer Kirche finden sich immer viel mehr Leute ein, als bloss jene, die der Trauerfamilie wirklich vertraut sind. Die virtuelle Realität ist auch eine Realität. Und das Echo auf Sheryl Sandbergs Brief beeindruckend und berührend.
(sme)