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Felix Baumgartner ist für gewisse Kreise in seinem Heimatland Österreich ein Held. Der Extremsportler hat Geschichte geschrieben, als er als erster Mensch einen Stratosphärensprung gewagt hat. Jetzt hat Baumgartner, der Skydiver und Rettungshubschrauberpilot, ein neues Betätigungsfeld gefunden — die Politik.
Das ist doch mal eine Ansage!!!
Posted by Felix Baumgartner on Montag, 25. Januar 2016
In einem Posting auf Facebook teilte Baumgartner ein Meme, das — ziemlich unzweideutig — die aktuelle Flüchtlingspolitik der europäischen Länder anprangert. Offenbar löste das gepostete Bild eine Flut an Reaktionen aus, denn Baumgartner sah sich gezwungen, wenige Stunden später eine Erklärung zu veröffentlichen. Und das hatte es in sich.
«Liebe Facebook Freunde, Fans, Hasser, Journalisten, Politiker und Sonstige! » beginnt der Eintrag. «Es ist immer wieder erstaunlich welche Reaktionen es auslöst wenn ich auf Facebook meinen Standpunkt vertrete. Der überwiegende Teil durchwegs POSITIV und ein kleiner Teil davon wie zu erwarten untergriffig, respektlos, kurzsichtig und dumm. Die ewig gleiche Leier reicht vom “Steuerflüchtling, zuwenig Sauerstoff” bis zum "rechtsradikalen Nazi”.»
Dann macht sich der Österreicher (der seinen Wohnsitz auch aus steuerlichen Gründen in den Thurgau verlegt hat) auf, seine Kritiker, «Hasser» und «Sonstige» in die Schranken zu weisen, indem er ihnen — ganz wohlmeinend— «ein paar Fakten mit auf den Weg» gibt. Der Mann beherrscht die Kunst der verbalen Kettensäge, das muss man ihm lassen.
Liebe Facebook Freunde, Fans, Hasser, Journalisten, Politiker und Sonstige!Es ist immer wieder erstaunlich welche...
Posted by Felix Baumgartner on Dienstag, 26. Januar 2016
Die einige Punkte von Baumgartners Brandrede im Überblick:
Und so weiter und so fort. Bemerkenswert ist noch das:
Äusserst besorgt zeigt sich der Österreicher überdies um die Frauenrechte in Europa. Ja, richtig, Frauenrechte. Wörtlich: «Was wird aus unseren FRAUENRECHTEN wenn wir dieses Land mit einer Kultur teilen müssen bei der Frauen KEINE Rechte haben?» Äh, Moment mal, Felix, postest nicht du die ganze Zeit Sachen wie diese:
That's why I love my girlfriend. She is always there for me.FELIXPhoto by Anna Zora
Posted by Felix Baumgartner on Montag, 17. August 2015
Und in einem bewundernswerten rhetorischen Zirkelschluss schafft es Baumgartner abschliessend, den autoritär regierenden ungarischen Premier Viktor Orban für den Friedensnobelpreis vorzuschlagen («Denn er hat» — im Gegensatz zu Drohnen-Obama — «das einzig Richtige getan. Sein LAND uns sein VOLK, das ihn gewählt hat, zu SCHÜTZEN!»).
Ab einem gewissen Punkt schaltete sich — neben Hunderten Kommentarschreibern — dann auch Jan Böhmermann in die Debatte ein. Der Satiriker stellte fest, dass Baumgartner bei seinem Post möglicherweise an Sauerstoffmangel litt (übrigens genau die Art von Kommentare, die Baumgartner gar nicht mag, siehe oben) und bat darum, doch bitte mal «Til Schweiger von der Kette zu lassen». Der Schauspieler hatte in einem emotionalen Facebook-Eintrag im vergangenen Jahr Flüchtlingskritiker und sogenannte besorgte Bürger ins Visier genommen.
Baumgartner war denn auch wenig überraschend nur mässig erfreut über die Aufmerksamkeit, die Böhmermann ihm widmetet. Er löschte die Kommentare des Satirikers umgehend.
Wow, @redbull s very own Felix Baumgartner hat bei Facebook die Sauerstoffmaske abgenommen…
Hilfe, Til!!!!!1!!!! pic.twitter.com/CmbZEjtCO3
— Jan Böhmermann (@janboehm) January 26, 2016
Manchmal wünschte ich mir, Felix Baumgartner würde aus großer Höhe irgendwo runterspringen.
— Jan Böhmermann (@janboehm) January 26, 2016
Übrigens: Die Kollegen von «Vice» haben Baumgartners Posting in einer kritischen Ausgabe herausgebracht. Lesenswert!
Und eine Twitter-Userin hat den Eintrag mal kurz auf Rechtschreibefehler überprüft. Das ist dabei herausgekommen:
Tschuldigung.
(Quelle: Facebook/Felix Baumgartner) pic.twitter.com/TL34kzftO9
— d1 Mariandl (@lillablossblau) 26. Januar 2016
Last but not least: Felix Baumgartner wünscht sich, dass sein Text — auch auszugsweise — nur mit Quellenverweis weiterverbreitet wird. Bitteschön: Quelle: Facebook/ Felix Baumgartner.
(wst)