«Der Hipster ist tot», verkündete der Guardian vor gut einem Jahr. Was folgte, war kein Aufschrei, sondern ein kollektiver Seufzer der Erleichterung. Die Spezies ist nicht besonders beliebt. Und natürlich hatte die Autorin des vielgeteilten Artikels recht: Bärte, Tattoos, Hornbrillen – alles, was den Hipster ausmachte, ist im Mainstream angekommen. Hipster definieren sich über ihre Exklusivität. Wenn alle Hipster sind, ist niemand mehr Hipster.
Nun steht ein Nachfolger in den Startlöchern: der Yuccie, oder Young Urban Creative. Der Yuccie soll der kulturelle Nachkomme des Yuppies und des Hipsters sein. Das erläutert der Autor David Infante, der den Begriff geprägt hat, in seinem Artikel auf Mashable.
Yuccies wollen, wie die Yuppies, viel Geld scheffeln – aber bestimmt nicht als Broker mit Schlips und Krawatte. Sondern als Webdesigner, Autor oder Social-Media-Manager im Flanell-Shirt. «Schnell reich werden ist grossartig. Aber schnell reich werden und seine kreative Unabhängigkeit bewahren? Das ist der Yuccie-Traum», schreibt der Autor Infante.
Finanzieller Erfolg ist den Yuccies wichtig, aber er kommt erst an zweiter Stelle. Als allererstes streben sie nach Anerkennung. «Ich muss immer wieder hören, dass meine Ideen wertvoll sind. Dass mein Talent einzigartig ist», schreibt Infante, der sich natürlich selbst als Yuccie sieht.
Diese Selbstzentriertheit sieht Infante nicht ganz unkritisch: Das sei der Zynismus der Privilegiertheit. «Ich schäme mich nicht dafür. Aber ich bin auch nicht stolz darauf.»
Wie steht es mit dir? Erkennst du dich wieder? Haben wir Yuccies unter unseren Lesern? Outet euch in der Kommentarspalte!
Jedenfalls bin ich ab sofort ein Knorrli. Ein Knorrli hat im Leben das Ziel, vor dem Verrecken ein paar gute Lacher zu haben und es bis dahin grösstenteils mit Leuten zu verbringen, die ihm nicht dauernd auf den Sack gehen.