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Dass sie Putins Geliebte ist, sind Gerüchte – Sicher ist, sie wird Chefin von mächtiger Mediengruppe

Also gefallen tut die Alina dem Wladimir unübersehbar.
Also gefallen tut die Alina dem Wladimir unübersehbar.archivBild 2004: AP/Presidential Press Service
Alina Kabajewa

Dass sie Putins Geliebte ist, sind Gerüchte – Sicher ist, sie wird Chefin von mächtiger Mediengruppe

16.09.2014, 15:3716.09.2014, 15:45
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Dieser Karrieresprung hat es in sich: Die vermeintliche Geliebte des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die frühere Turnerin Alina Kabajewa, übernimmt mit 31 Jahren den Chefsessel einer mächtigen, Kreml-treuen Mediengruppe. Kabajewa habe das Angebot der Eigentümer akzeptiert, die National Media Group (NMG) zu leiten, teilte eine Sprecherin des Unternehmens am Dienstag mit. Kabajewa sass sieben Jahre für Putins Partei Vereintes Russland im Parlament, am Montag hatte sie die Niederlegung ihres Mandats angekündigt.

2008 berichtete die Zeitung «Moskowski Korrespondent» über eine angebliche Affäre Putins und Kabajewas, die von beiden Seiten empört zurückgewiesen wurde. Die Zeitung wurde kurz darauf eingestellt. Die Gerüchte verstummten indes nie vollständig und erhielten neue Nahrung, als sich Putin und seine langjährige Frau Ludmilla vergangenes Jahr scheiden liessen.

Die Sportlerin hatte bei den Olympischen Spielen 2004 eine Goldmedaille in Rhythmischer Sportgymnastik gewonnen. Drei Jahre später beendete sie ihre Karriere und wurde in die Staatsduma gewählt. 

Wenig Medienerfahrung

Kabajewas Eignung für den Karrieresprung springt nicht für alle russischen Medien ins Auge. Sie hat zwei Hochschulabschlüsse in Sportmanagement und moderierte eine Fernsehtalkshow. «Andere Erfahrungen im Mediengeschäft hat sie nicht», stellte die Wirtschaftszeitung «Wedomosti» am Dienstag fest. 

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Auch ihr neuer Arbeitgeber ist alles andere als unumstritten. Die NMG entstand 2008 unter anderem aus einer Holding des Geschäftsmannes Juri Kowaltschuk, dem Vorsitzenden der Bank Rossija. Die Bank gehörte zu den ersten, die die EU wegen der Ukraine-Krise mit Sanktionen belegte, Kowaltschuk selbst erhielt ein Einreiseverbot.

Der Mediengruppe NMG warf Brüssel im Juli vor, Sender zu kontrollieren, die «die russische Regierungspolitik der Destabilisierung der Ukraine aktiv unterstützen». Zum NMG-Imperium gehören unter anderem der Sender Ren TV, die Zeitungen «Iswestia» und «Twoi Den» sowie die Radiostation Russkaja Sluschba Nowostei. Anteile hält NMG auch am TV-Sender Perwy Kanal, einer der meistgesehenen Kanäle des Landes. (whr/sda/afp)

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