Die Titelseite der aktuellen Weltwoche sieht aus wie ein Wahlplakat. Toni Brunner in den Bundesrat, steht da in weissen Lettern geschrieben und dahinter hervor lacht ganzseitig der SVP-Parteipräsident. «Präsident Toni Brunner wäre der ideale neue Bundesrat. Aus Sicht der Wähler, der eigenen Partei – und der Gegner», schreibt das Blatt von Neo-Nationalrat Roger Köppel (SVP).
Da reibt sich die Augen, wer die Neue Zürcher Zeitung aufschlägt: Darin lässt Brunner in einem ganzseitigen Interview unter anderem wissen, seine Kandidatur für den Bundesrat stehe ausser Diskussion. Nachgefragt, ob seine Absage definitiv sei, sagte er: «Richtig, ich schliesse dies aus.»
Auch der Zuger Landammann und Regierungsrat Heinz Tännler (SVP) will nicht Bundesrat werden. Er hat die SVP des Kantons Zug am Mittwochnachmittag darüber informiert, dass er als Kandidat bei den Bundesratswahlen vom 9. Dezember nicht zur Verfügung stehen wird.
Dies teilte Parteipräsident Thomas Aeschi am Mittwochabend in einem Communiqué mit. Nähere Angaben habe er keine erhalten, sagte Aeschi gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Er sei überrascht von Tännlers Entscheid und bedaure diesen sehr, sagte Aeschi weiter. Tännler selbst war am Mittwochabend nicht zu erreichen. Tännler machte sich ausserhalb des politischen Parketts einen Namen als Einzelrichter des Schweizer Eishockeyverbandes.
Neues von der Kandidaten-Front gibt es auch aus dem Kanton Aargau: CVP-Nationalrätin Ruth Humbel tritt auch zum zweiten Wahlgang der kantonalen Ständeratswahlen an. Das hat der Parteitag der CVP am Mittwochabend in Berikon AG ohne Gegenstimme beschlossen. Humbel war am Sonntag auf dem vierten Platz gelandet.
Damit kommt es beim zweiten Wahlgang vom 22. November zu einem Dreikampf zwischen Humbel, Philipp Müller (FDP) und Hansjörg Knecht (SVP). Sie sei die wählbare bürgerliche Alternative in der Mitte, wird Humbel in einer CVP-Mitteilung vom Mittwoch zitiert. (tat/sda)