Der Rückbau der Sondermülldeponie Kölliken ist schon fast abgeschlossen. Rund 600'000 Tonnen Sondermüll wurden in acht Jahren ausgebaggert und entsorgt. Die Sanierung der Altlast kostet knapp 900 Millionen Franken. Wie das Regionaljournal Aargau Solothurn von Radio SRF berichtet, haben aktuelle Messungen ergeben, dass aus der leeren Grube jetzt noch rund 30'000 Tonnen Fels abgetragen und entsorgt werden müssen.
«Wir sind vom Messergebnis eher angenehm überrascht», erklärte Geschäftsführer Benjamin Müller. Denn bei der Projektierung war man davon ausgegangen, dass etwa 75'000 Tonnen Fels ausgebaggert und abtransportiert werden müssen.
11'000 Tonnen Fels wurden bereits im Rahmen des ordentlichen Rückbaus weggeführt. Also müssen insgesamt nicht 75'000 Tonnen, sondern nur 41'000 Tonnen Fels aus der Grube entfernt werden. Eigentlich eine gute Nachricht. Dies der aktuelle Stand des Wissens, nachdem bisher rund 200 Bohrungen in den Felsen vorgenommen worden sind.
«Wir müssen nur 20 Prozent der felsigen Fläche ausbaggern», erklärt Müller, «aber dafür geht die Belastung stellenweise tiefer als wir angenommen haben.» Betroffen seien vor allem sandsteinhaltige Schichten. Da hat sich der ursprünglich braune Stein schwarz verfärbt. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass der Stein vergiftet ist. Es gebe aber auch Bereiche, in denen der Fels praktisch dicht geblieben sei, sagte Müller.
Falls die Belastung noch tiefer als fünf Meter in den Boden reicht, wird der Fels möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt saniert. Man würde erst die Grube mit sauberem Aushubmaterial auffüllen und danach die Halle demontieren. Dann erst soll der verseuchte Sandstein mittels Bohrungen aus der Tiefe geholt werden.
Im Februar 2016 sind neue Sondierungsbohrungen geplant. Sie sollen definitive Ergebnisse liefern. Auf den Fahrplan der Sanierung hat der Fels keinen Einfluss, man hat das einberechnet und hat trotzdem einen Vorsprung von rund einem halben Jahr auf den Zeitplan: Bis 2019 ist die Grube saniert und Kölliken altlastenfrei. Und auch finanziell ist man auf Kurs, wie Geschäftsführer Benjamin Müller versichert.
(az Aargauer Zeitung)