Die 1000-Seelen-Gemeinde Rekingen im Zurzibiet wurde am Mittwoch über Nacht landesweit bekannt. Nachdem die az über den Boykottaufruf des Gemeinderates berichtet hatte, sorgte das Thema in diversen anderen nationalen Medien ebenfalls für Schlagzeilen.
Radio SRF berichtete in den Morgen-Nachrichten gleich an zweiter Stelle über den Fall Rekingen unter dem Motto «‹Finanzieller Ruin› – wegen Flüchtlingen». «Oberwil-Lieli als Vorbild? Flüchtlingsboykott in Rekingen AG!» titelte Blick. «Bitte keine Wohnungen an Flüchtlinge vermieten», schrieben der Tages-Anzeiger und 20min.ch.
Während die Aktion des Rekinger Gemeinderates schweizweit für Aufsehen und teils auch heftige Kritik sorgt, steht die Bevölkerung gemäss Einwohnern, die von Tele M1 befragt wurden, hinter dem Gemeinderat, der findet, Flüchtlinge sollen sich bitte eine andere Gemeinde suchen, um sich niederzulassen.
Rekingerin Hilda Lorch sagt ungeschminkt: «Wir müssen Steuern zahlen und sie sitzen dann auf unseren Taschen.» Einwohnerin Irene Kucharski meint etwas differenzierter, aber nicht weniger deutlich: «Wir haben schon viele Asylbewerber hier.»
Und weiter: «Wenn sich noch mehr Flüchtlinge hier niederlassen, belastet das die Gemeindekasse noch mehr. Wir haben doch schon so wenig Geld.» Der in Rekingen wohnhafte Eduardo D'Inca meint: «Ich verstehe die Gemeinde Rekingen, aber ich bin kein Rassist.»
Hört man sich bei den Asylbewerbern um, die in der kantonalen Unterkunft in Rekingen wohnen, scheinen die meisten eh wenig Lust zu haben, im Dorf zu bleiben. Ein Syrer meint gegenüber Tele M1, es sei wie ein Gefängnis hier. Und ein Marokkaner gibt zu bedenken, dass es keine Arbeit gebe im Dorf und nichts zu tun. «Ein schwieriges Leben.»
(aargauerzeitung.ch)
Man nimmt eine undifferenzierte Aussage einer (oder auch zwei) frustrierten Rekingerin verkauft sie als Stimme des Dorfes und macht daraus eine Storie (oder kopiert sie?).
Nein, das ist nicht die Art Journalismus, die ich mir wünsche.