Schweiz
Aargau

Aargauer CVP-Grossratskandidat fängt gefährdeten Haifisch

This undated handout photo, taken in 2010, provided by Terry Goss Photography USA/Marine Photobank, shows an Oceanic whitetip shark. The oceanic whitetip shark was once one of the most plentiful preda ...
Seine Population ist bereits drastisch geschrumpft: Ein Weissspitzen-Hochseehai in voller Pracht.Bild: AP/Photography USA/Marine Photobank

Da zieht ein Shitstorm auf: Aargauer CVPler fängt bedrohten Hai und brüstet sich damit

Bisher schlug er nur Wellen, weil er sich mit einem FDP-Politiker ein Wahlplakat teilte. Beim Hochseefischer-Trip auf Mauritius ging Reto Schmid jedoch statt eines Thunfischs ein Weissspitzen-Hochseehai an die Angel. Er beschloss, diesen zu verspeisen.
12.10.2016, 20:2413.10.2016, 07:30
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Kurz vor den kantonalen Wahlen postet Reto Schmid auf Facebook, dass er demnächst zum Hochseefischen aufbricht. Sein Ziel: Thunfisch. Kurze Zeit später schon folgen Fotos vom Abenteuer. Diese zeigen den CVP-Grossratskandidaten und seinen Kollegen vor dem tiefblauen Meer und am Strand, posierend mit der Beute. Doch statt des gewüschten Thunfischs ist Schmid ein Haifisch – genauer gesagt ein Weissspitzen-Hochseehai – ins Netz, respektive an die Angel gegangen.

Reto Schmid mit seinem Fang:

Bild
bild: screenshot facebook

Der ganze Facebook-Eintrag:

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bild: screenshot facebook

210 Zentimeter lang und 71 Kilogram schwer war das Tier. Schmid entschloss sich dazu, den Hai zu verspeisen, und veröffentlichte ein Bild davon in der Kommentarspalte.

Für Stadt und Land, nicht so sehr fürs Meer: Reto Schmid (rechts) auf einem Wahlplakat. 
Für Stadt und Land, nicht so sehr fürs Meer: Reto Schmid (rechts) auf einem Wahlplakat. bild: zvg

Viele Kommentatoren sind jedoch entrüstet über das Verhalten – ist doch der Weissspitzen-Hochseehai seit 2008 auf der roten Liste der bedrohten Tierarten. Von 1992 bis 2000 ging seine Population um über 70 Prozent zurück. Und 2014 ist eine Regulierung des Handels in Kraft gesetzt worden.

Jetzt auf

Schmid reagierte auf die harsche Kritik. Er stimme zu, dass das bewusste Töten und Jagen von ausssterbenden Tieren ein absolutes No-Go sei. «Aber wir waren Hochseefischen mit dem Ziel, Tunas zu fangen.» Dabei habe der Haifisch angebissen. Zudem habe man den Fisch «vollumfänglich verwertet». Es seien ausserdem viele Einheimische damit glücklich und satt geworden.

Reto Schmid gerät in die Kritik. Zurecht?

Gemäss blick.ch habe die Parteileitung der CVP bereits von dem Vorfall erfahren – und habe sich nicht erfreut darüber gezeigt. (hug)

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64 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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DaveKnobs
12.10.2016 22:41registriert Januar 2015
Bringt doch mal was über den Thunfisch, denn der ist fast noch übler dran und trotzdem wird er hier Büchsenweise oder als Sushi verputzt... Das unsere Politiker grösstenteils strunzdumm sind ist nix neues!
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MiepMiep
12.10.2016 22:45registriert Januar 2016
wenn der Hai so schwer verletzt war, dass er nicht mehr freigelassen werden konnte, macht es natürlich Sinn, diesen dann zu verwerten bzw. zu verspeisen. Falls nicht, sollte das Tier zurück ins Meer gelassen werden. Aber mit Absicht hat er ihn wohl bestimmt nicht gefangen... Damit prahlen ist aber ein No Go!
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Alf
12.10.2016 21:35registriert Februar 2014
Nur weil "Catch and Release" in der Schweiz nicht praktiziert wird, heisst das noch lange nicht, dass dieser Vollpfosten den Hai nicht einfach trotzdem hätte freilassen können. War bestimmt der Meinung, dass es das beste fürs Tierwohl ist, wenn man das Tier erlöst und verspeist. /Ironie off
Dieser respektlose Umgang mit dem Meer und seinen Bewohnern ist einfach nur zum Kotzen.
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