Kurz vor den kantonalen Wahlen postet Reto Schmid auf Facebook, dass er demnächst zum Hochseefischen aufbricht. Sein Ziel: Thunfisch. Kurze Zeit später schon folgen Fotos vom Abenteuer. Diese zeigen den CVP-Grossratskandidaten und seinen Kollegen vor dem tiefblauen Meer und am Strand, posierend mit der Beute. Doch statt des gewüschten Thunfischs ist Schmid ein Haifisch – genauer gesagt ein Weissspitzen-Hochseehai – ins Netz, respektive an die Angel gegangen.
210 Zentimeter lang und 71 Kilogram schwer war das Tier. Schmid entschloss sich dazu, den Hai zu verspeisen, und veröffentlichte ein Bild davon in der Kommentarspalte.
Viele Kommentatoren sind jedoch entrüstet über das Verhalten – ist doch der Weissspitzen-Hochseehai seit 2008 auf der roten Liste der bedrohten Tierarten. Von 1992 bis 2000 ging seine Population um über 70 Prozent zurück. Und 2014 ist eine Regulierung des Handels in Kraft gesetzt worden.
Schmid reagierte auf die harsche Kritik. Er stimme zu, dass das bewusste Töten und Jagen von ausssterbenden Tieren ein absolutes No-Go sei. «Aber wir waren Hochseefischen mit dem Ziel, Tunas zu fangen.» Dabei habe der Haifisch angebissen. Zudem habe man den Fisch «vollumfänglich verwertet». Es seien ausserdem viele Einheimische damit glücklich und satt geworden.
Gemäss blick.ch habe die Parteileitung der CVP bereits von dem Vorfall erfahren – und habe sich nicht erfreut darüber gezeigt. (hug)
Dieser respektlose Umgang mit dem Meer und seinen Bewohnern ist einfach nur zum Kotzen.