Am 10. Juni bestimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über eine Reform des Geldspielgesetzes. Die Änderungen sehen Netzsperren für ausländische Anbieter und einen verschärften Spielerschutz vor. Sollte das Gesetz also angenommen werden, müssen sich die Zocker mit den Angeboten im Inland zufrieden geben.
Die Schweizer Casinos machten laut der Eidgenössischen Spielbankenkommission 689.7 Millionen Franken gewinn. Doch bei welchen Spielen mache ich als Spieler am ehesten Gewinn? Hier eine Übersicht zu deinen Chancen bei verschiedenen Casino-Spielen:
Roulette ist wohl das beliebteste Casinospiel. Hier wird auf verschiedene Felder auf dem Tisch gewettet. Je nach Feld sehen die Gewinnchancen anders aus. Wer auf nur eine der 37 Zahlen (0 bis 36) wettet, hat eine Gewinnchance von 2,7 Prozent (1/37). Trifft der Zufall ein, dass tatsächlich diese Zahl kommt, gewinnt man das 35-Fache und erhält seinen Einsatz zurück.
Wettet man jedoch darauf, dass eine schwarze, eine rote, eine gerade oder eine ungerade Zahl kommt, gewinnt man seinen Einsatz zurück. Die Chance, dass dieser Fall eintrifft, beträgt jedoch nicht 50 Prozent, sondern nur 48,6 Prozent. Der Grund dafür ist, dass die Null keine zugeordnete Farbe hat und weder als gerade noch als ungerade gilt.
Der ganze Gewinn, den die Casinos beim Roulette machen, resultiert rechnerisch aus dieser neutralen Null. Der sogenannte Hausvorteil des Casinos beträgt in der herkömmlichen Variante des Roulettes also 2,7 Prozent.
In manchen amerikanischen Varianten des Roulettes gibt es neben der Null auch noch eine Doppelnull. Hier fährt das Casino also erwartungsgemäss den doppelten Gewinn ein, der Hausvorteil beträgt 5,3 Prozent.
Anders als beim Roulette kann der Hausvorteil des Casinos beim Black Jack durch den Spieler vermindert werden. Ohne konkrete Strategie liegt der Hausvorteil bei etwa 5 Prozent. Durch das Beherrschen des Spieles und durch verschiedene Zusatzoptionen kann dieser Vorteil jedoch sogar auf unter 1 Prozent fallen. Damit hat Black Jack einen der niedrigsten Hausvorteile.
Die Schwierigkeit besteht darin, dass die zweite Karte des Croupiers erst ganz zum Schluss sichtbar wird. Die Spieler müssen also Spekulieren, wie gut die Hand des Croupiers wirklich ist. Daraus ergibt sich ein grundsätzlicher Hausvorteil für das Casino.
Weiter beeinflusst wird der Hausvorteil durch die Anzahl Kartendecks, mit denen gespielt wird. Je mehr Kartendecks verwendet werden, desto grösser der Vorteil für die Bank.
Es gibt viele unterschiedliche Poker-Varianten. Bei vielen dieser Varianten spielt die Bank oder der Croupier gar keine Rolle, weil die Spieler gegeneinander spielen. Hier gibt es daher auch keinen Hausvorteil.
Bei der Version «Ultimate Texas Hold'em Poker» spielt man jedoch gegen den Croupier. Der Tisch sieht dabei ähnlich aus wie ein Black-Jack-Tisch. Gewinnmöglichkeiten gibt es hier zwei.
In einem ersten Schritt gewinnt man bereits für eine Kombination seinen Einsatz auf dem Trips-Feld zurück, egal ob man den Croupier schlägt oder nicht. Dabei ist die Auszahlung je nach Kombinationen grösser. Am meisten erhält man für das stärkste Blatt – den Royal Flush. Hier erhält seinen Einsatz 50 Mal rückvergütet. Mindestkombination für einen Gewinn ist dabei ein Drilling.
Der Einsatz auf das Trips-Feld ist in den allermeisten Fällen freiwillig. Die Chance einen Drilling oder eine höhere Kombination zu haben liegt bei etwa 15 Prozent. Zu 85 Prozent gewinnt hier also das Casino.
In einem zweiten Schritt spielt man normal Texas Hold'em Poker gegen den Croupier. Hier liegt der Hausvorteil am Können des Croupiers.
In vielen Casinos werden auch Würfelspiele angeboten. Klassiker ist dabei das Spiel Crabs aus den USA. In den Schweizer Casinos werden diese jedoch selten angeboten. Verbreiteter ist hierzulande das Spiel Dice Ball.
Im Dice Ball gewinnt man, wenn man mit zwei Würfeln 12 Mal hintereinander keine Sieben wirft. Je mehr Würfe man ab da schafft, desto höher der Gewinn. Das Maximum sind 24 Würfe ohne eine Sieben. Die Wahrscheinlichkeit, schon vorher eine Sieben zu werfen, steht etwa bei 80 Prozent. Dann würde das Casino gewinnen.
Nimmt man noch die Zusatzwetten dazu, verändern sich die Gewinnchancen natürlich. Profis empfehlen jedoch, keine Zusatzwetten zu tätigen, um den Gewinn zu maximieren.
Die Gewinnchancen bei Automaten sind verschieden. Je nach Spiel können sie zwischen 10 und 20 Prozent Hausvorteil aufweisen. Das bedeutet, dass die Spieler im Schnitt erwartungsgemäss 10 bis 20 Prozent ihres Einsatzes verlieren.
Allgemein gilt die Faustregel, dass je stärker die Spiele vom Spieler beeinflusst werden können, der Hausvorteil sinkt. Daher weisen die Automatenspiele auch einen sehr viel höheren Hausvorteil aus als zum Beispiel Black Jack.
Wer sich seinen Gewinn im Casino nicht durch viele Runden erarbeiten möchte, kann auch alles auf eine Karte setzen. Beim Lotto wählt man eine Zahlenkombination, diese gewinnt dann entweder, oder man verliert. Der mögliche Gewinn ist hier aber sehr viel höher als im Casino.
Der Rekord-Jackpot in der Schweiz betrug 157 Millionen und wurde im Dezember 2017 von einem Zürcher geknackt.
Um in der Schweiz abzuräumen, braucht man sechs richtige Zahlen plus die richtige Glückszahl aus 42 Möglichkeiten. Die Chancen stehen dabei 1 zu 31 Millionen oder bei 0,0000032 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit ist also rund zehn Mal grösser, dass man vom Blitz getroffen wird (1 zu 3'000'000).