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Die Armee soll 2 Milliarden Franken erhalten – dafür wird das Geld ausgegeben

Die Armee soll 2 Milliarden Franken erhalten – dafür wird das Geld ausgegeben

14.02.2018, 14:0014.02.2018, 17:00
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Der Bundesrat will die Ausrüstung der Schweizer Armee für zwei Milliarden Franken modernisieren. Zudem will er die Hälfte der F5-Tiger-Kampfjets ausser Dienst stellen. Dies beantragt er dem Parlament in der Armeebotschaft 2018, die er am Mittwoch verabschiedet hat.

Mit dieser werden ein Rüstungsprogramm im Umfang von 848 Mio. Franken, die Rahmenkredite für das Armeematerial von 742 Mio. Franken sowie ein Immobilienprogramm von 463 Mio. Franken vorgelegt. Die drei Kredite belaufen sich auf insgesamt 2'053 Mio. Franken.

Der Bundesrat setze bei den Verpflichtungskrediten drei Schwerpunkte, heisst es in seiner Medienmitteilung vom Mittwoch.

Luftwaffensysteme

Le discour de Guy Parmelin, conseiller federal, UDC photographie dans l'oeilleton d'une camera, l'UDC devrait prendre position sur l'initiative No-Billag, lors de l'assemblee  ...
Will mehr Geld: Guy Parmelin.Bild: KEYSTONE

Erster Schwerpunkt ist die Modernisierung bestimmter Systeme der Luftwaffe. Hier beantragt die Regierung den Werterhalt für das Luftraumüberwachungssystem Florako sowie den Ersatz der Flugfunk-Bodeninfrastruktur. Beide Systeme leisteten einen wesentlichen Beitrag für die Einsatzfähigkeit der Luftwaffe, hält das Verteidigungsdepartement VBS fest.

Nötig sei auch der Werterhalt der 20-jährigen Transporthelikopter Cougar im Umfang von 168 Mio. Franken. Die Maschinen werden für Material- und Truppentransporte eingesetzt.

Truppenbekleidung

ZUM TEXTILCENTER DER SCHWEIZER ARMEE IN THUN STELLEN WIR IHNEN HEUTE, MITTWOCH, 08. JUNI 2016, FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- Camouflage clothing is hung on coathangers, checked and repaire ...
Bild: KEYSTONE

Zweiter Schwerpunkt ist die Bekleidung und Ausrüstung der Truppe. Dies sei auch eines der Ziele der Weiterentwicklung der Armee (WEA), ruft der Bundesrat in Erinnerung. Er beantragt, dafür 377 Mio. Franken zu investieren. Rund die Hälfte des Betrags ist für Schutzwesten vorgesehen.

Ein Rahmenkredit von 420 Mio. Franken wird zudem für Ausrüstungs- und Erneuerungsbedarf vorgelegt, 172 Mio. Franken werden für die Ausbildungsmunition und die Munitionsbewirtschaftung beantragt. Weitere 100 Mio. Franken sollen Nachbeschaffungen etwa von Sturm- und Scharfschützengewehren ermöglichen.

Waffenplätze

Als dritter Schwerpunkt beantragt der Bundesrat dem Parlament, die Infrastruktur für die Ausbildung auszubauen. Mit der Umsetzung der Armeereform WEA und dem Stationierungskonzept werden diverse Standorte geschlossen.

--- DIE SCHWEIZER ARMEE IST IMMER WIEDER EIN THEMA IN DER OEFFENTLICHKEIT. KEYSTONE HAT AUS DIESEM GRUND DAS BILDMATERIAL ZUR SCHWEIZER ARMEE AKTUALISIERT UND STELLT IHNEN IN LOSER REIHENFOLGE NEUE TH ...
Bild: KEYSTONE

Dafür will die Regierung die Ausbildungsinfrastruktur an drei Standorten ausbauen. So am Waffenplatz Drognens (40 Millionen Franken), am Waffenplatz Wangen a. A. (89 Millionen Franken) und in Simplon (30 Millionen Franken).

27 Tiger werden veräussert

ARCHIVE --- ZU 100 JAHRE LUFTWAFFE SCHWEIZ STELLEN WIR IHNEN DIESES BILD ZUR VERFÜGUNG --- Zwei Tiger-Kampfjets der Schweizer Armee starten auf dem Flugplatz Unterbach-Meiringen, am Freitag, 25. Janua ...
Bild: KEYSTONE

Nebst den Beschaffungskrediten beinhaltet die am Mittwoch verabschiedete Armeebotschaft erstmals auch einen Beschluss über die Ausserdienststellung von Waffensystemen. Zu diesem Schritt verpflichtet das revidierte Militärgesetz den Bundesrat.

Unter anderem will sich die Armee von 27 der noch vorhandenen 53 F-5-Tiger-Kampfflugzeuge trennen. Vier davon wurden bereits an historische Sammlungen abgegeben. Die weiteren 23 F-5-Tiger sind stillgelegt. Auf sie könne verzichtet werden, weil die F/A-18 bis 2030 betrieben und somit bis zur Beschaffung von neuen Kampfflugzeugen den Schutz des Luftraumes sicherstellen könnten, heisst es in der Armeebotschaft.

Die verbleibenden 26 Flugzeuge sollen zur Entlastung der F/A-18 von Nebenaufgaben weiterhin eingesetzt werden, insbesondere für die Zieldarstellung im Training, für die Überwachung der Radioaktivität oder für die Patrouille Suisse.

Soll die Schweizer Armee aufgerüstet werden?

Weiter veräussert die Armee die Festungsartillerie, nicht werterhaltene Panzerhaubitzen und Raupentransportwagen sowie Panzerjäger. Durch die Ausserdienststellungen sinkt der jährliche Betriebsaufwand um 5.5 Mio. Franken. Die Einsparungen seien notwendig, um Finanzmittel für Investitionen freizumachen. (aeg/sda)

Die Armee will neue Jets

Video: srf/SDA SRF

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Toaster97
14.02.2018 17:13registriert Oktober 2017
Ich war selbst bis vor einem Jahr berfürworter für unsere Armee und verteidigte sie in diversen Argumentationen Vehement bei meinem Umfeld. Nun seit ich letztes Jahr selbst einrücken musste ist mir ein Licht aufgegangen. Unsere Armee ist alles andere als Ideal und man sollte diese Eindeutig (nicht nur aus Kostengründen) überarbeiten, sie ist einfach nicht Zeitgerecht. Der punkt ist, man könnte sehr viel sparen ohne in wirklich einsparungen zu machen, sehr lieb augsdrückt 50% vom Personal macht nichts, herumstehen, Filme im Kp schauen, WK soldaten welche sich den Allerwertesten absitzen.
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MacB
14.02.2018 14:41registriert Oktober 2015
Diskussion "ich weiss besser, wofür die Armee das Geld ausgeben soll" in 3,2,1...
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SpikeCH
14.02.2018 15:12registriert Januar 2015
Die Wortwahl in der Umfrage ist recht unglücklich...
Es geht primär nicht um eine Aufrüstung (mehr) sondern um eine Modernisierung (neu). Eine Modernisierung die in erster Linie direkt der Truppe zugute kommt (etwa die neue Bekleidung) und eine Modernisierung die Hand in Hand mit der Reduzierung des Truppenbestandes einhergeht.
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