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Armee will 8 Milliarden für neue Kampfjets und Bodluv-Raketen ausgeben

Armee will 8 Milliarden für neue Kampfjets und Bodluv-Raketen ausgeben

Verteidigungsminister Guy Parmelin informiert über die Zukunft der Schweizer Luftwaffe. Nach dem gescheiterten Kauf der Gripen-Jets sollen nun neue Flugzeuge her. 
08.11.2017, 17:3008.11.2017, 17:55
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Der Bundesrat will neue Kampfjets und Raketen für die Boden-Luft-Verteidigung kaufen. Die Kosten veranschlagt er auf 8 Milliarden Franken. Noch nicht entschieden ist, ob das Volk über die Beschaffung abstimmen kann. Das VBS prüft verschiedene Varianten.

Für den Kauf neuer Kampfjets und weitere Investitionen will der Bundesrat das Armeebudget um jährlich 1,4 Prozent erhöhen. Das hat er am Mittwoch entschieden. Wie viele Kampfflugzeuge mit dem Geld beschafft werden können, ist noch nicht klar.

Ein Expertenbericht, auf den sich der Bund stützt, hatte als Option den Kauf von 40 Kampfjets und eines Luftverteidigungssystems für insgesamt 9 Milliarden Franken vorgeschlagen. In diesem Rahmen dürfte sich die vom Bundesrat angepeilte Lösung bewegen.

Damit keine Lücke in der Luftverteidigung entsteht, bleiben die 30 F/A-18-Kampfjets länger als ursprünglich geplant in der Luft. Im Rüstungsprogramm 2017 ist für die technische Nachrüstung ein Kredit von rund einer halben Milliarde Franken vorgesehen.

Anbieter in den Startlöchern

Für die neuen Kampfjets will der Bundesrat fünf Hersteller anfragen. Diese sind schon in den Startlöchern: Der Rolls Royce ist das Tarnkappenflugzeug F-35 von Lockheed Martin. Boeing preist die F/A-18 Super Hornet an, eine neuere und deutlich grössere Variante der Flugzeuge, die heute von der Schweizer Luftwaffe eingesetzt werden.

Einen dieser fünf Kampfjets soll die Schweiz kaufen

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Kampfjets für die Schweiz: Die fünf Favoriten
Im Gespräch ist auch eine Luxusvariante. Das Tarnkappenflugzeug F-35 von Lockheed Martin ist aus dem teuersten Rüstungsprogramm der Geschichte hervorgegangen.
quelle: ap/ap / rick bowmer
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Ebenfalls in Frage kommen die drei Kampfjets, die bei gescheiterten Kampfjet-Beschaffung von 2014 im Rennen waren: Der Rafale des Französischen Herstellers Dassault, das Airbus-Flugzeug Eurofighter und der Gripen des schwedischen Herstellers Saab.

Im Mai 2014 hatte das Stimmvolk den Kauf von 22 Gripen-Kampfjets für 3,1 Milliarden Franken abgelehnt. Ein Grund für das Scheitern waren Zweifel an der Tauglichkeit des Flugzeugs gewesen: In der technischen Evaluation der Luftwaffe hatten sowohl der Rafale als auch der Eurofighter besser abgeschnitten. Der Saab war jedoch der günstigste Jet gewesen.

Auch der Kauf einer neuen Boden-Luft-Verteidigung ist im ersten Anlauf gescheitert. Verteidigungsminister Guy Parmelin hatte den Kauf der Flugabwehrraketen im März 2016 wegen Widersprüchen und Unklarheiten im Beschaffungsprojekt gestoppt. Er kündigte damals an, das Rüstungsvorhaben zusammen mit dem Kampfjet-Kauf als Gesamtkonzept Luftverteidigung neu aufzugleisen. (cma/sda)

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78 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Nuka Cola
08.11.2017 17:41registriert September 2016
Um wie viel nochmals gings bei der AHV Abstimmung?!? - Kontrast, 8 Mia für fliegende Geldverbrenner, 1 Mia um die Absicherung der Zukunft im Alter...

Ich erwarte, dass dies nicht einfach so, ohne weiteres, ums Volk herum eingekauft wird.
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dechloisu
08.11.2017 17:42registriert November 2016
1.4 Mia pro Jahr mehr in die Armee für Spielzeuge der SVP.

Um die Sicherheit geht es sagen sie, aber wenn es wirklich um die Sicherheit des schweizer Volkes gehen würde, würde dieses Geld in die AHV fliessen
Diese kämpft um jeden Rappen und ist würde den Leuten Sicherheit bieten
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Snowy
08.11.2017 17:41registriert April 2016
8 Milliarden für Kampfjets - ein Relikt aus dem kalten Krieg?
Nit ganz bache??!

Die Schweizer Armee soll genau zwei Dinge tun:

Cyberabwehr massiv aufrüsten und eine gute Spezialeinheit für AntiTerroreinsätze im Inland (A Det 10).

Alles andere wird entweder nicht mehr benötigt (klassischer Fusssoldat, Panzer, Artillerie) oder kann von zivilen Kräften besser und günstiger gemacht werden (Katastrophenhilfe, Genietruppen etc).

Um Schwingfeste und Skirennen zu unterstützen und Botschaften zu bewachen brauchen wir sicher keine (klassische) Armee!
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