Schweiz
Asylgesetz

SEM: Schweiz für Migranten ohne echte Asylgründe unattraktiv

Asyl: Schweiz im europäischen Vergleich «so unattraktiv wie nie»

15.01.2016, 06:0315.01.2016, 09:34
Mehr «Schweiz»

Im vergangenen Jahr sind nach Angaben des Staatssekretärs für Migration, Mario Gattiker, rund 39'500 Asylgesuche in der Schweiz eingegangen. Eine Prognose für 2016 hält er für schwierig. Dass es noch mehr Gesuche werden könnten, ist für ihn aber «denkbar».

Druck steigt: Flüchtlingslager in Jordanien.
Druck steigt: Flüchtlingslager in Jordanien.
Bild: MUHAMMAD HAMED/REUTERS

Die Situation werde nicht einfacher sein als 2015, sagte Gattiker in einem Interview, das am Freitag im «Blick» erschien. «In Syrien, Irak, der Türkei oder Jordanien leben sehr viele Flüchtlinge, die immer mehr unter Druck sind.» Entscheidend werde die Entwicklung in der Türkei sein sowie der Verlauf der Migrationsrouten.

Gattiker sagte, die Schweiz sei innerhalb Europas so unattraktiv wie nie für «Migranten ohne echte Asylgründe». Verhältnismässig kämen weniger Flüchtlinge in die Schweiz als früher, der Schweizer Anteil an allen europäischen Flüchtlingen sei noch nie so tief gewesen wie jetzt. «Früher hatte die Schweiz rund acht Prozent aller Flüchtlinge – heute sind es drei Prozent.»

Schweiz an siebter Stelle

Was die Aufnahme von Flüchtlingen angehe, stehe die Schweiz im Verhältnis zur Bevölkerung an siebter Stelle. Hinter Ungarn, Schweden, Österreich, Norwegen, Finnland und Deutschland. «Bis vor kurzem waren wir in den Top drei.»

Auf die Frage, wie gut die Behörden auf einen weiteren Ansturm vorbereitet seien, sagte er, «wir bereiten uns auf eine weitere Eskalation vor». Es solle verhindert werden, dass Leute auf der Strasse stehen, wenn noch mehr Asylsuchende kämen. Nebst der bereits verdoppelten Kapazität von 5000 Plätzen sollen 2500 temporäre Plätze bereitgestellt werden. (kad/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
15 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Str ant (Darkling)
15.01.2016 08:25registriert Juli 2015
Österreich ist geographisch einer der ersten Kontaktpunkte von Flüchltingen mit Europa was wohl ziemlich der einzige der Grund ist für die Anzahl Flüchtlinge in Österreich.
Abgesehen davon ist es jawohl kaum verwunderlich das eines der kleinsten Länder in Europa nicht zahlenmässig an der Spitze aufgenommener Flüchtlinge steht oder ?
2719
Melden
Zum Kommentar
15
Nationalrat will der Stadt Bern den Bundesplatz nicht abkaufen

Die Stadt Bern soll Eigentümerin des Bundesplatzes bleiben. Dieser Meinung ist der Nationalrat. Er hat eine Motion abgelehnt, die mit von der Berner Stadtregierung bewilligten Kundgebungen während Sessionen der eidgenössischen Räten begründet wurde.

Zur Story