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Anti-WEF-Demo in Bern bleibt friedlich – Hunderte demonstrieren gegen Trump und Co.

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Transparent an der Anti-WEF-Demo.Bild: EPA/KEYSTONE

Anti-WEF-Demo in Bern bleibt friedlich – Hunderte demonstrieren gegen Trump und Co.

13.01.2018, 17:2213.01.2018, 21:51
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Zeitweise über tausend Personen haben sich am Samstagnachmittag einer Kundgebung in Bern gegen das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos angeschlossen. Die lautstarke Demonstration bleib friedlich, die Polizei hielt sich ihrerseits im Hintergrund.

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Aufgerüstet aber offenbar zurückhaltend: Polizisten in Bern. Bild: EPA/KEYSTONE

Aufgerufen zu der unbewilligten Kundgebung hatten linksautonome Kreise. Wegen des angekündigten Besuchs von US-Präsident Donald Trump am WEF in Davos schlossen sich dem Demozug am Samstagnachmittag etwas mehr Menschen an als in anderen Jahren.

Gegen 15 Uhr versammelten sich die Kundgebungsteilnehmenden vor dem Käfigturm in der Berner Innenstadt. Die Polizei war in der Stadt präsent, hielt sich aber weitgehend zurück. Vereinzelt wurden Personenkontrollen durchgeführt.

Die Kundgebung sorgte in der Innenstadt für grössere Verkehrsbehinderungen. Die meisten Bernerinnen und Berner liessen sich bei ihrem samstäglichen Bummel durch die Innenstadt von der Kundgebung nicht beirren.

«Kill-Trump»-Transparent

An der Demo wurden zahlreiche kapitalismuskritische Transparente mitgeführt. Auch ein Plakat mit der Aufschrift «Kill Trump with his own weapons» (Tötet Trump mit seinen eigenen Waffen) war an vorderster Front zu sehen.

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«Kill Trump with his own weapons».Bild: EPA/KEYSTONE

Ein gleiches Plakat, allerdings gegen den türkischen Präsidenten Erdogan gerichtet, hatte im vergangenen Frühjahr zu Verstimmungen zwischen der Türkei und der Schweiz gesorgt. Den anonymen Urhebern des Plakats bescherte das diplomatische Intermezzo internationale Aufmerksamkeit.

Länder und Konzerne als Mittäter

Inhaltlich richtete sich die Kundgebung gegen das Weltwirtschaftsforum in Davos und gegen den Kapitalismus. Das Weltwirtschaftsforum versuche, sich als Plattform für konstruktive Lösungen globaler Probleme darzustellen. Es sei und bleibe jedoch ein Treffen für die Diskussion einer neoliberalen Agenda, kritisierten die Veranstalter der Kundgebung.

Während Menschen durch Landraub oder Umweltzerstörung zur Flucht gezwungen würden, sässen Unternehmen, Institutionen und Staaten, die damit Gewinne erzielten, gemeinsam in Davos. Die Reichtümer der wohlhabenden Länder würden abgeschottet, um Flüchtlinge fernzuhalten. Und Kriege würden mit grossem Einsatz vorangetrieben. (dwi/sda)

Korrigendum
watson berichtete unter Berufung auf die sda zunächst von 1500 Demonstranten, später hiess es aus derselben Quelle, es seien "zeitweise über 1000" an der Kundgebung gewesen ... wohl aber nur zu Spitzenzeiten: Laut dem «Bund» sollen es 500-1000 gewesen sein.
dwi
Video: srf/SDA SRF
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57 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hans Nötig
13.01.2018 19:02registriert Oktober 2015
Nike-Turnschuhe unter den Antikapitalismus-Bannern?😂
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DJ77
13.01.2018 18:56registriert August 2015
Mit einem "Fight Capitalism" Transparent in Adidas und Nike Schuhen durch die Stadt laufen... Die sind wohl doch nicht so überzeugt ;-)
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Albi Gabriel
13.01.2018 18:11registriert März 2014
Es ist einfach absurd, wenn bei einer Demo gegen ein angeblich ungerechtes System zuvorderst ein Symbol eines anderen Systems präsentiert wird, unter welchem Millionen von Menschen verfolgt, gefoltert und systematisch ermordet wurden und immer noch werden (Kuba, Venezuela, Nordkorea, China, Vietnam etc.).
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