Schweiz
Billag

Nur die SVP-Wähler stimmten mehrheitlich für die No-Billag-Initiative

Journalisten verfolgen die Volksinitiative "Ja zur Abschaffung der Radio- und Fernsegebuehren - No Billag" im Fernsehstudio der SRG in Leutschenbach, aufgenommen am Sonntag, 4. Maerz 2018 in ...
62 Prozent wollen laut einer Umfrage die SRG-Gebühren auf 200 Franken senken. Bild: KEYSTONE

Nur die SVP-Wähler stimmten mehrheitlich für die No-Billag-Initiative

06.03.2018, 06:4706.03.2018, 07:51
Mehr «Schweiz»

Die vom Stimmvolk klar verworfene No-Billag-Initiative hat gemäss einer Abstimmungsanalyse einzig bei den SVP-Wählenden eine Mehrheit gefunden. Eine Mehrheit äusserte sich in der Befragung zudem für eine Reduktion der Gebühren auf 200 Franken.

Gemäss der am Dienstag veröffentlichten Nachabstimmungsanalyse von Tamedia zieht sich die sehr starke Ablehnung der No-Billag-Initiative praktisch durch alle Untergruppen.

Video: Peter Blunschi, Nico Franzoni, Angelina Graf

Die Zustimmung zur Initiative betrug bei SVP-Wählenden 55 Prozent. Alle anderen Parteien lehnten das Volksbegehren ab, am deutlichsten die SP, wo gemäss der Analyse nur gerade neun Prozent ein Ja in die Urne legten.

Etwas höher als im Mittel lag die Zustimmung mit 34 Prozent auch in der Altersgruppe der 35- bis 49-jährigen sowie bei Stimmenden, die generell ein sehr geringes Vertrauen in den Bundesrat haben und sich weit rechts positionierten. Bei der Landbevölkerung stimmten 31 Prozent der Befragten Ja, bei den Städtern 27 Prozent und in den Agglomerationen 25 Prozent.

Mehrheit für 200-Franken-Gebühr

Bei den Zusatzfragen sagten 62 Prozent Ja oder eher Ja für eine Senkung der Radio- und Fernsehgebühren auf 200 Franken. 30 Prozent sprachen sich dagegen oder eher dagegen aus, acht Prozent äusserten sich nicht.

58 Prozent äusserten sich eher oder klar dagegen, dass sich die SRG künftig auf einen Sender pro Sprachregion und Medium begrenzt. Ja oder eher Ja sagten zu dieser Frage 37 Prozent der Befragten.

Eher Nein oder Nein antworteten 72 Prozent der Befragten auf die Frage, ob die SRG künftig ganz auf Fernsehwerbung verzichten soll. Lediglich 25 Prozent äusserten sich klar oder eher für einen Verzicht der Fernsehwerbung. Eine Mehrheit von 56 Prozent sprach sich zudem dagegen aus, dass private Online-Medien Gelder aus dem Gebührentopf erhalten sollen.

Die Resultate der Abstimmungsanalyse basieren auf 16'868 nach demographischen, geographischen und politischen Variablen gewichteten Antworten von Umfrageteilnehmenden. Die Umfrage war am 2. und 3. März online. Der maximale Stichproben-Fehlerbereich wird mit plus/minus 1,9 Prozentpunkte angegeben, kann bei Subanalysen aber auch höher liegen. (sda)

Alles zur No-Billag-Initiative [05.03.2018,cbe]

Alle Storys anzeigen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
22 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Wilhelm Dingo
06.03.2018 07:39registriert Dezember 2014
Das sind die diejenigen, welche den Samschtigs-Jass schauen, oder? Chume nüme druus.
377
Melden
Zum Kommentar
avatar
ujay
06.03.2018 07:37registriert Mai 2016
...Mehrheit für 200 Fr....gehe nächstes mal in die Metzgerei und offeriere für das Kalbsfilet 10 Fr./Kg🙄
3111
Melden
Zum Kommentar
avatar
rodolofo
06.03.2018 07:09registriert Februar 2016
Das ist doch typisch:
Wenn KonsumentInnen nach ihren Wünschen befragt werden, dann sollen die Produkte gleichzeitig möglichst günstig UND qualitativ super-gut sein!
Nach der massgeblich durch die Migros-Bewegung (mit Gottlieb Duttweiler an der Spitze) geprägten Ära des Quantitativen Wachstums, bei dem die Grundversorgung der Bevölkerung gesichert wurde, treten wir jetzt ein in die Ära des Qualitativen Wachstums, mit der Ausdehnung des Bio/Fair Trade-Segments.
Immer mehr Menschen begreifen, dass gute Qualität langfristig günstiger ist, auch bei den Medien!
(längst noch nicht alle...)
226
Melden
Zum Kommentar
22
4-Tage-Woche: Erstes grosses Pilotprojekt in der Schweiz
Immer mehr Länder und Unternehmen testen die 4-Tage-Woche. Nun soll bald auch in der Schweiz ein gross angelegtes Pilotprojekt beginnen. Das Wichtigste zu den bisherigen Erkenntnissen, zur 4-Tage-Woche weltweit und in der Schweiz.

Vier Tage in der Woche arbeiten, drei Tage pausieren – und trotzdem 100 Prozent des Lohnes erhalten: Für viele klingt das zu gut, um wahr zu sein. Und trotzdem ist die 4-Tage-Woche seit einiger Zeit auf dem Vormarsch.

Zur Story