Am Mittwochabend häuften sich auffällig viele Unfälle, bei denen Fussgänger getroffen und verletzt wurden. Die Medienmitteilungen der Kantonspolizei-Stellen lasen sich wie eine Serie: Mindestens sechs mal stiessen zwischen 17:30 Uhr und 19:30 Uhr Autos und Fussgänger auf Zebrastreifen zusammen. So wurde in Muttenz BL eine Frau von einem Auto getroffen und erlitt dabei mittelschwere Verletzungen. In Unterentfelden wurde ein Autofahrer abgelenkt und kollidierte mit einer Frau auf dem Fussgängerstreifen.
Ähnlich so in Schlieren: Ein 39-jähriger Automobilist traf eine 65-jährige Passantin. In Uster traf ein Lieferwagenfahrer eine 15-Jährige. In Niederteufen übersah eine Autolenkerin eine Fussgängerin beim Abbiegen und in Wohlen traf ein älterer Autofahrer einen 31-jährigen Mann auf dem Zebrastreifen.
Dass eine solche Häufung keine Seltenheit sei, bestätigte Daniel Menna, Mediensprecher von der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU). Insbesondere in Stosszeiten im Abendverkehr sei es in den Herbst- und Wintermonaten bereits früh dunkel. «Die Dunkelheit vermindert die Sichtbarkeit der Fussgänger massiv», so Menna gegenüber watson.
Die Unfallverhütung-Beratungsstelle will jedoch die Häufung der Fussgängerunfälle in Wintermonaten nicht hinnehmen. Bei der Prävention gäbe es zwei Ansätze, erklärt Menna. Zum Einen würden die Kantone seit 2013 gezielt die Fussgängerstreifen modernisieren. «Rund die Hälfte aller Zebrastreifen erfüllen heute die notwendigen Sicherheitsstandards nicht.» So gebe es heute noch Streifen, die nicht beleuchtet sind.
Zum Anderen fördert das BFU zusammen mit Partnerorganisationen die Sichtbarkeit der Fussgänger selbst. Am «Tag des Lichts», der am 13. November 2014 stattfinde, wolle man Fussgänger und Velofahrer sensibilisieren, am Abend helle Kleidung oder reflektierende Bänder anzuziehen.