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Brunner will vier Prozent mehr SVP-Stimmen in der Romandie

Brunner über Parmelin: «Das Potenzial eines wirklichen Sympathieträgers.»
Brunner über Parmelin: «Das Potenzial eines wirklichen Sympathieträgers.»
Bild: RUBEN SPRICH/REUTERS

Nach Parmelins Wahl: Brunner will vier Prozent mehr SVP-Wähler in der Romandie

Die SVP erhofft sich nach der Wahl des Waadtländers Guy Parmelin Schub in der Westschweiz. Parteipräsident Toni Brunner erwartet, dass Parmelin als «Landesvater» wahrgenommen wird und der SVP vier Prozent mehr Wählerstimmen in der Romandie einbringt.
13.12.2015, 02:2413.12.2015, 10:16
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Mit Parmelin werde die SVP erstmals als staatstragende Partei wahrgenommen, sagte Brunner in einem Interview mit der «Zentralschwiez am Sonntag». Brunner attestiert Parmelin «das Potenzial eines wirklichen Sympathieträgers».

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Die anderen Parteien hätten Parmelin wohl «ausgewählt, weil er aus der Optik des Parlaments am besten in die Kollegialbehörde passt». Erst nachträglich hätten sie gemerkt, dass sie der SVP «die Türe in die Romandie weit aufgestossen» hätten.

Bei den Wahlen im Oktober kam die SVP in der Westschweiz auf einen Wähleranteil von 21,0 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik errechnet hat. In der Deutschschweiz liegt der Wert bei 32,9 Prozent. Die Politologen Pascal Sciarini und Georg Lutz bezweifeln aber, dass die SVP in der Romandie im grossen Stil zulegen kann.

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Dritter Sitz im Visier?

Auf die Frage, ob die SVP ihre Strategie auf einen dritten Bundesrat ausrichtet oder nicht, sagte Brunner: «Wir wollen ab jetzt dauerhaft mit mindestens zwei Mitgliedern in der Landesregierung vertreten sein.» Er habe noch nicht soweit gedacht, ab welchem Wähleranteil die SVP einen dritten Sitz beanspruchen werde.

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Brunner geht zwar davon aus, dass Ueli Maurer in den nächsten vier Jahren nicht zurücktritt. «Ueli Maurer ist fit und hoch motiviert, im Finanzdepartement die anstehenden Herausforderungen anzugehen.» Dennoch äussert er sich schon zu einem möglichen nächsten Kandidatenticket der SVP.

Dreierticket des Schreckens: Köppel (nicht im Bild) mit Martullo-Blocher und Aeschi).
Dreierticket des Schreckens: Köppel (nicht im Bild) mit Martullo-Blocher und Aeschi).
Bild: KEYSTONE

Klar sei, dass der unterlegene Thomas Aeschi durch seine Kandidatur an Profil und Bekanntheit gewonnen habe, sagte Brunner. «Das nächste Mal heisst das Dreierticket vielleicht ‹Aeschi – [Roger] Köppel – [Magdalena] Martullo-Blocher›. Dann stehen die Chancen für einen Bundesrat Aeschi gar nicht so schlecht.»

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«Schulterschluss» reaktivieren

In einem weiteren Interview mit der «Schweiz am Sonntag» rief Brunner dazu auf, den «bürgerlichen Schulterschluss» zwischen SVP, FDP und CVP zu reaktivieren. Dabei handelt es sich um ein Paket mit «Deregulierungs-Massnahmen», welche die bürgerlichen Parteien im Wahlkampf vereinbarten, sich davon aber rasch entfernten.

«Wir wollen ab jetzt dauerhaft mit mindestens zwei Mitgliedern in der Landesregierung vertreten sein.»

Eine Priorität sieht Brunner bei den Bundesfinanzen: «Es zeichnen sich verschiedene Sanierungspakete für den Bundeshaushalt ab. Hier sind wir bereit, den Lead zu übernehmen.» Die bürgerlichen Kräfte müssten sich auf Einsparungen verständigen.

Wo genau gespart werden soll, lässt Brunner weitgehend offen. Der Bundeshaushalt müsse aber «im Gesamten betrachtet» werden. «Unabdingbar» sei eine «Aufgabenüberprüfung und Verzichtsplanung». Weiter spricht sich Brunner gegen Sparübungen bei Armee und Landwirtschaft an.

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19 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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who cares?
13.12.2015 08:06registriert November 2014
Aeschi - Köppel - Martullo-Blocher als Dreierticket. Gruselig
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Sapere Aude
13.12.2015 05:10registriert April 2015
Kommt einem Realitätsverlust ziemlich nahe, wenn sich eine Partei als staatstragend bezeichnet, gleichzeitig versucht rechtsstaatliche Prinzipien (Ausschaffungsinitiative und Durchsetzungsinitiative) zu untergraben, mittels der Selbstbestimmungsinitiative die EMRK künden will, oder sich mittels fragwürdigen Mittel (Ausschlussklausel) einen zweiten Bundesratssitz verschafft. Schon denkt der Toni über einen dritten Sitz nach und glaubt wirklich, ein Ticket mit Köppel, Martullo und Aeschi sei wirklich eine Option. Toni you dream you.
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FrancoL
13.12.2015 09:42registriert November 2015
Kaum 3 Tage nach der Bundesratswahl und zeigt die SVP wieder ihr wahres Gesicht: Parteipolitik steht über dem Wohl der Schweiz. Es ist doch wirklich haarsträubend dass die SVP mit Guy Parmelin auf Stimmenfang in der Romandie unterwegs ist und dies auch von Brunner klar gesagt wird. Die SVP die immer nach den besten Kräften für die Schweiz ruft! Nun was ist Guy Parmelin? einer der Besten oder Stimmenfänger in der Romandie? Für mich war und ist er der Stimmenfänger! Man merke sich: Der Schweizer Bürger als Spielzeug der SVP, freut Euch!
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