Die Zürcher O-Bikes sorgen seit ihrer Lancierung immer wieder für Gesprächsstoff. Wie der Tages-Anzeiger nun berichtet, landen die Daten der O-Bike-Kunden auch bei Drittanbietern. Laut dem Bericht werden in regelmässigen Abständen Informationen an mehrere Anbieter geschickt. Intensive Datenkommunikation gebe es mit der chinesischen Datenplattform Umeng, einer Firma mit Sitz in Peking.
Gegenüber dem «Tages-Anzeiger» sagte O-Bike-Sprecher Julian Strassfeld, dass Umeng lediglich das Herunterladen der App auf Schweizer Handys überwache. Sie hätten temporäre Server in einem ihrer Büros in Shanghai. Darauf seien die Schweizer Daten gelagert, so Julian Strassfeld.
Welche Daten genau auf den Server in Shanghai übermittelt werden, ist laut «Tages-Anzeiger» nicht nachvollziehbar. Klar ist: Die Firma sammelt grundsätzlich fleissig Nutzerdaten wie beispielsweise die Namen ihrer Kunden, Velofahrwege und Kreditkartennummern zur Abrechnung der Fahrten.
Die US-Sicherheitsfirma Symantech stellt fest, dass Umeng Geo-Daten der Smartphone-User und auch Angaben des Gerätetyps oder Details dazu, welche anderen Apps auf den Handys installiert sind, ausliest. Umeng verwendet diese Daten, um Onlinewerbung zu verkaufen.
Wer sich bei O-Bike mit seinem Facebook-Konto registriert, verrät dem Singapurer Velovermieter noch mehr. Beispielsweise: Alter, Geschlecht und Geburtsdatum.
Schon ein Blick in die allgemeinen Nutzungsbedingungen von O-Bike zeige, dass Kunden des Velosharing-Diensts der Firma ihre Daten mehr oder weniger zur freien Verfügung stellen, so der «Tages-Anzeiger».
Der Transfer nach China selber wird darin jedoch verschwiegen. Einzig, dass Nutzerkonten an Dritte für statistische Auswertungen oder zur Verbesserung des Diensts weitergegeben werden könnten, steht in den Bedingungen. Garantieren wolle man dafür jedoch nicht.
In der Datenschutzerklärung heisst es: «Bitte beachten Sie, dass jedes Sicherheitssystem potenzielle und unbekannte Risiken birgt.» (nfr)