Schweiz
Gesellschaft & Politik

Gastrednerin Frauke Petry von der AfD bei der AUNS in Interlaken eingetroffen

SVP-Nationalrat und AUNS-Präsident Lukas Reimann (links) mit der AdF-Vorsitzenden Frauke Petry in Interlaken (23.04.2016).
SVP-Nationalrat und AUNS-Präsident Lukas Reimann (links) mit der AdF-Vorsitzenden Frauke Petry in Interlaken (23.04.2016).
Bild: KEYSTONE

Gastrednerin Frauke Petry von der AfD bei der AUNS in Interlaken eingetroffen

Die Aktion für eine unabhängige und neutrale Schweiz (AUNS) hat sich am Samstag in Interlaken unter Polizeischutz versammelt. Nach Drohungen aus der linksextremen Szene wurde die Mitgliederversammlung von Bern ins Oberland verlegt.
23.04.2016, 11:3623.04.2016, 15:20
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Von möglichen Ausschreitungen war rund eine Stunde vor Versammlungsbeginn in Interlaken noch nichts zu spüren. Asiatische Touristen bummelten durch die Strassen wie eh und je.

Vom Ostbahnhof bis zum Versammlungsort etwa zwei Kilometer ausserhalb des Ortes, war die Polizei präsent – besonders rund um das weitläufige Gelände des Jungfrauparks (ehemals Mysterypark) wurde scharf kontrolliert. Auch im Gebäude war die Polizei präsent.

AUNS-Präsident, Nationalrat Lukas Reimann, eröffnete die Delegiertenversammlung mit einer kleinen, symbolischen Aktion. Mit einem schwarzen Sarg trugen AUNS-Mitglieder die Meinungsfreiheit zu Grabe.

Petry bei der Ankunft in Interlaken flankiert von Sicherheitsleuten.
Petry bei der Ankunft in Interlaken flankiert von Sicherheitsleuten.bild: urs flüeler/keystone

Die AUNS habe nicht vor den Drohungen aus dem linken Lager gekuscht, betonte Reimann. Kapituliert habe vor allem die Linke, vor allem die linke Regierung der Stadt Bern.

Petry am Nachmittag erwartet

Es sei kein leichtes Unterfangen gewesen, innerhalb weniger Wochen einen neuen Versammlungsort zu wählen. Die AUNS habe in der halben Schweiz gesucht, sei aber vielerorts abgeblitzt. All diese Leute machten sich zu Handlanger von Linken und Meinungsterroristen, sagte Reimann.

Für den Nachmittag wird die Deutsche AfD-Chefin Frauke Petry als Gastrednerin erwartet. Die Einladung Petrys war es denn auch, die für heftige Reaktionen in Linksautonomen Kreisen sorgte. Petry und ihre Partei haben in Deutschland jüngst grosse Wahlerfolge erzielt. Kritiker werfen der Gruppierung aber vor, sie grenze sich zu wenig von rechtsextremen Umtrieben ab. (sda)

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39 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sapere Aude
23.04.2016 12:43registriert April 2015
Finde es immer falsch, solche Veranstaltungen zu verbieten bzw. sie mittels Gewaltdrohungen und Aktionen versuchen zu verhindern. Wenn Private der AUNS kein Lokal vermieten wollen, beispielsweise wegen der Petry, dann ist das aber einfach eine Meinungsäusserung und als solches zu akzeptieren. Mich verwundert auch nicht das Aufbegehren linksautonomer Kräfte, die in der AfD eine völkisch nationalistische Partei sehen. Eigentlich ist es noch amüsant zu sehen, wenn sich zwei extremistische Positionen beide auf Prinzip der Toleranz und Meinungsfreiheit berufen, welche beide selbst nicht hochhalten.
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Angelo C.
23.04.2016 14:12registriert Oktober 2014
Ungeachtet hier aufscheinender Kritik aus linken Kreisen ist es doch so, dass demokatische Staaten gemeinhin auch andere Meinungen zulassen, was üblicherweise dem Wesen wahrer Demokratie entspricht.

Und da die AfD in Deutschland massiven Stimmenzuwachs generiert, in Landtagen stark vertreten ist und bald auch im Bundestag als (vorerst
) drittstärkste Partei Einsitz nehmen mag, ist ihr die Rechtsstaatlichkeit nicht vorzuenthalten, auch wenn ihr Credo manchen Zeitgenossen nicht schmecken wird.

Nicht umsonst hat es der deutsche Verfassungsschutz abgelehnt, die AfD unter Beobachtung zu nehmen.
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Darkside
23.04.2016 13:07registriert April 2014
Solange man als anständiger Mensch entsetzt ist, wenn diese Faschofrau Schusswaffeneinsatz gegen Flüchtlinge fordert, bin ich gern ein "Meinungsterrorist". Die Petry ist kein bisschen besser als ein Pierre Vogel oder Nicholas Blanco. Und Reimann ist offenbar auch schon genug lange in der SVP, um jegliches Schamgefühl abgelegt zu haben.
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