Wer die goldenen Fünfrappenstücke schon lästig findet, der weiss, wie sich Länder mit dem Euro fühlen. Denn dort ist das Kleingeld noch viel lästiger. Und wird, wie sich herausstellt, auch kaum ausgegeben.
Wie die «Saarbrücker Zeitung» berichtet, haben die Deutschen in ihren Schubladen mehr als 15 Milliarden der kleinen Geldstücke herumliegen – das ist ein Gesamtwert von gut 220 Millionen Euro.
Berechnet haben das die Deutsche Partei der Grünen. Grundlage der Erhebung war die Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Fraktion. Demnach seien in Deutschland bislang 11,2 Milliarden Ein-Cent-Münzen im Umlauf. 80 Prozent davon würden aber gehortet werden oder seien verloren gegangen. Dies gelte auch für 75 Prozent der 8,6 Milliarden Zwei-Cent-Stücke.
Das Kleingeld ist dermassen unbeliebt, dass schon länger über deren Abschaffung diskutiert wird. Der Fraktionsvize der Grünen, Oliver Krischer, sagte der «Saarbrücker Zeitung», dass allein die Herstellung der Münze eine grosse Verschwendung an Metallen und Energie sei.
Auch in der Schweiz wird die Abschaffung des Fünfräpplers immer wieder diskutiert. Denn auch hier ist die Herstellung teuer. Rund 3,8 Rappen kostet das goldene Metall. Manchmal sogar mehr, je nach Markpreis der Materialkosten.
2005 kostete der Fünfräppler sogar mehr als 6 Rappen. Eine Abschaffung wurde diskutiert. Doch der Bundesrat entschied sich dagegen. Für die Abschaffung waren die Economiesuisse und die SBB. Dagegen stellten sich Konsumentenschutzorganisationen. Sie befürchteten einen Anstieg der Preise, wenn es den Fünfräppler nicht mehr geben würde. (ohe)