Sie hängen überall im Aargau: Die Plakate des Versicherungkonzerns Mobiliar, mit dem Kundenbetreuer der jeweiligen Region abgebildet und der Aufschrift «Ich bin für Sie da in ....».
Am Bahnhof Bad Zurzach wurde am Mittwoch ein entsprechendes Plakat aufgehängt mit dem Satz: «Ich bin für Sie da in Kad Zurzach.» Einige Pendler werden zwei Mal auf das grosse Plakat geschaut und sich versichert haben, dass ihnen ihre Augen keinen Streich spielen.
Kad Zurzach? Es handelt sich weder um einen Streich noch um einen ausgeklügelten Werbe-Gag des Versicherers. Was ist passiert?
Die AZ fragt bei Versicherungsberater Gereon Görlich nach, der von der Plakatwand lacht und über dem Plakatfehler auch schon informiert ist. «Eine Kundin hat es fotografiert und mir gezeigt», sagt er. Sofort sei er zum Bahnhof gefahren um sich selbst ein Bild davon zu machen.
«Da muss wohl was mit dem Drucker falsch gelaufen sein», glaubt er. «Es ist auf jeden Fall kein absichtlicher Fehler.» Görlich lacht über den Patzer und meint: «Komisch, dass das beim Aufhängen niemandem aufgefallen ist.»
Komisch findet das auch Rosa Savinelli, Leiterin Verkaufssupport bei der Generalagentur der Mobiliar in Baden. Sie stellt klar: «Der Fehler liegt nicht bei uns. Wir haben die Plakate korrekt in Druck gegeben.»
Der Fauxpas sei einem Mitarbeiter der Allgemeinen Plakat Gesellschaft (APG) passiert. «Wissen Sie, in Koblenz hängt auch ein falsches Plakat. Da steht Boblenz drauf», sagt Savinelli und erklärt: «Grosse Plakate werden in zwei Hälften gedruckt und müssen dann passend zusammengesetzt und aufgeklebt werden.»
Die Mitte des Plakates zieht sich genau hinter den Anfangsbuchstaben der beiden Ortschaften. Der Arbeiter habe die Teile vertauscht und so entstanden «Kad Zurzach» und «Boblenz». Dass ihm der Fehler nicht auffiel, verwundert Savinelli und lacht: «Wahrscheinlich war er zu lange an der Badenfahrt.»
Auch die APG findet den Patzer «amüsant» und schreibt der AZ: «Fehler können passieren.» Die Mobiliar habe nun neue Plakate in Auftrag gegeben, die am Montag ersetzt werden. Die Preise für den neuen Druck müsse jedoch die APG übernehmen.
Der Brief des Arbeiters an seine Versicherung beginnt dann wahrscheinlich so:
Liebe Mobiliar...