Schweiz
EU

Blocher krebst bei MEI zurück: Plötzlich müssen es nicht mehr unbedingt Kontingente sein

Christoph Blocher.
Christoph Blocher.Bild: KEYSTONE
Einwandererabgabe

Blocher krebst bei MEI zurück: Plötzlich müssen es nicht mehr unbedingt Kontingente sein

12.10.2014, 09:1212.10.2014, 09:49
Mehr «Schweiz»

SVP-Vizepräsident Christoph Blocher zeigt sich erstmals seit der Abstimmung vom 9. Februar kompromissbereit: «Wenn die Reduktion der Zuwanderung durch ein besseres System als mit Kontingenten erreicht werden kann, verschliessen wir uns der Diskussion nicht», sagt er im Interview mit der «SonntagsZeitung».

Als mögliche Alternativen sieht der SVP-Vordenker eine Art Einwandererabgabe: «Wenn auch noch nicht ausgereift, so doch prüfenswert ist das Modell von Professor Reiner Eichenberger.» Der Freiburger Ökonom hatte unlängst vorgeschlagen, Unternehmen, die Ausländer beschäftigen, sowie Einwanderer finanziell zu belasten. Ähnliches hatten bereits die Denkfabrik Avenir Suisse sowie die BDP und CVP vorgeschlagen. Mit der Intervention Blochers hat die Idee nun plötzlich Kompromisspotenzial.

Politisch sind die Kontingente ohnehin vom Tisch. Am letzten Mittwoch verabschiedete der Bundesrat das Mandat für Verhandlungen mit der EU über die Personenfreizügigkeit. Darin hat sich nach den politischen Parteien nun auch der Bundesrat von Kontingenten verabschiedet. Dies obwohl er noch im Juni ein Kontingentssystem vorgeschlagen hatte.

Das Ziel der Verhandlungen sei «eine Lösung zu finden, dank der die Positionen der Schweiz und der EU, die noch weit auseinander liegen, einander angenähert werden können», sagt Aussenminister Didier Burkhalter im Interview mit der «SonntagsZeitung».

SVP-Bundesrat Ueli Maurer hatte in der Bundesratssitzung am vergangenen Mittwoch in einem Mitbericht noch gefordert, die neue Verfassungsbestimmung zur Zuwanderung müsse Vorrang haben vor der Sicherung des bilateralen Wegs. Damit hat Maurer klargemacht, dass er notfalls die bilateralen Verträge opfern will, wenn die EU nicht auf Kontingente und Inländervorrang einsteigt. Mit seinem Alleingang-Antrag lief Maurer allerdings bei seinen Regierungskollegen auf. (kri)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
25 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lowend
12.10.2014 10:33registriert Februar 2014
Dieses kleine, aber nicht scheue Tierchen, dass sich so gerne gross aufplustert und früher eher selten, mit tiefschwarzen Anzügen bekleidet, mit kleinen Gruppen im Nationalratssaal in Bern anzutreffen war, nennt sich biologisch auch der gemeine Wendehals. Es wirkt zwar gegen aussen eher altbacken und malt gerne Teufel an die Wände, aber seine Gefahr geht hauptsächlich von seiner Herde aus, denn wenn tausende von diesen Wendehälschen nicht mehr wissen was sie denken müssen weil das Führerwendehälschen sich wie wild im Kreis dreht, kann es passieren, dass sie orientierungslos und bissig werden.
297
Melden
Zum Kommentar
avatar
klugundweise
12.10.2014 09:32registriert Februar 2014
Was interessiert ihn den Stuss den er gestern erzählt hat.
Volk, wann gehen Dir die Augen auf!?
236
Melden
Zum Kommentar
25
Unser Kilian ist für den Zürcher Journalistenpreis nominiert 🥳

Der Zürcher Journalistenpreis gilt als renommiertester Journalistenpreis der Schweiz. Von den insgesamt 218 eingereichten Arbeiten wurden 9 für den Hauptpreis und 3 für den Newcomer-Preis nominiert – darunter eine Geschichte von watson. Das freut uns sehr.

Zur Story