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Werbung für «illegale Drogen» – Facebook sperrt Kiffer-Post der GLP

Werbung für «illegale Drogen» – Facebook sperrt Kiffer-Post der GLP

Die Denkfabrik der Grünliberalen will auf Social Media für ihr Cannabis-Positionspapier werben. Doch Facebook lehnt eine Veröffentlichung ab. 
09.01.2018, 15:53
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Das GLP Lab verkauft den Vorschlag als typisch schweizerischen Kompromiss: Cannabis müsse nach dem Vorbild Kanadas legalisiert werden, fordert die Denkfabrik der Grünliberalen in einem Positionspapier, über das watson exklusiv berichtet hat. 

Auf Social Media wurde der Bericht munter geteilt. Um noch mehr Nutzer zu erreichen, beschlossen die Verantwortlichen des GLP Lab, den Artikel als Werbeanzeige zu verbreiten. Eine Praxis, die im politischen Marketing weit verbreitet ist. 

5 Franken setzte GLP-Lab-Chefin Corina Gredig ein, damit der Beitrag möglichst alle Menschen erreicht, die über 18 Jahre alt sind und die Seite des Politlabors auf Facebook mit «Gefällt mir» markiert haben. Doch die Politikerin hatte nicht mit den strikten Werberichtlinien des Internetgiganten gerechnet. 

«Werbeanzeigen dieser Art berühren ein sensibles Thema und verstossen normalerweise gegen lokale Gesetze, Richtlinien oder Regulierungen.»
Facebook-Disclaimer

Die Werbeanzeige könne nicht genehmigt werden, liess Facebook sie wissen. «Es sind keine Werbeanzeigen zulässig, die illegale Drogen hervorheben», so die Begründung. «Werbeanzeigen dieser Art berühren ein sensibles Thema und verstossen normalerweise gegen lokale Gesetze, Richtlinien oder Regulierungen.»

Gredig zeigt sich gegenüber watson erstaunt: «Unter Meinungsfreiheit verstehe ich etwas anderes.» Sie hat nun einen Antrag gestellt, damit Facebook die Anzeige doch noch aufschaltet. 

Facebook denkt darüber nach, Werbung auf WhatsApp zu schalten

Video: srf

Was Facebook erlaubt – und was gelöscht wird

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Was Facebook erlaubt – und was gelöscht wird
Facebook-User dürfen detailliert beschreiben, wie man «einer Schlampe das Genick bricht», hingegen ist ihnen nicht erlaubt, dazu aufzurufen, den US-Präsidenten Donald Trump zu erschiessen. Dies wissen wir dank internen Facebook-Dokumenten, die der britische «Guardian» veröffentlicht hat.
quelle: epa/epa / ritchie b. tongo
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11 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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aglio e olio
09.01.2018 16:05registriert Juli 2017
Ein gutes Argument für die Notwendigkeit öffentlich-rechtlicher Medienkanäle.
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Tikvaw
09.01.2018 16:35registriert Mai 2015
Wann checken Leute endlich, dass Facebook, Twitter und Co. keine öffentlichen Einrichtungen sind, sondern private, profitorientierte Unternehmen?

Deshalb spielen dort Dinge wie "Meinungsfreiheit" überhaupt keine Rolle! Facebook könnte morgen alle selbst-bekennende SVP/SP-Mitglieder sperren wenn sie es lustig finden und man könnte nichts dagegen tun.

Das sogar Schweizer Politiker dies nicht begreifen finde ich extrem peinlich.

Die Schweizer bzw. Europäer sind selbst schuld, dass sie diese neuen Märkte vollständig privaten US-Firmen überliessen und wiedermal geschlafen haben.
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spiox123
09.01.2018 17:01registriert Februar 2014
Oh und diskriminierende Werbung von gewissen Parteien wird dann geschaltet?
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