Die öffentliche Hand soll bei der Lohngleichheit von Mann und Frau mit gutem Beispiel vorangehen. Bundesrat Alain Berset hat am Dienstag in Bern eine entsprechende Charta lanciert.
25 Gemeinden und Kantone sowie der Bund haben die Charta «Lohngleichheit im öffentlichen Sektor» bereits unterschrieben, wie das Eidg. Departement des Innern (EDI) am Dienstag mitteilte. Die Unterzeichnenden bekräftigen ihre Entschlossenheit, Lohngleichheit in ihrem Einflussbereich umzusetzen.
Konkret soll die Lohngleichheit regelmässig überprüft werden, sowohl innerhalb der Verwaltung als auch bei Unternehmen, die von der öffentlichen Hand Aufträge oder Subventionen erhalten. Die Charta soll ein «Signal an öffentliche und private Arbeitgeber aussenden», wie das EDI schreibt. Eine verbindliche Rechtswirkung hat das Dokument allerdings nicht.
Die Charta wurde am zweiten nationalen Treffen zur Förderung der Lohngleichheit in der öffentlichen Verwaltung lanciert. Vor Regierungsvertretern von Bund, Kantonen und Gemeinden wurden zudem erfolgreiche Praxisbeispiele ausgetauscht, wie es in der Mitteilung heisst. Um das Engagement der Verwaltungen zu unterstützen, stellt das Eidg. Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) eine neue Internetplattform mit Informationen und Instrumenten zur Verfügung.
Der Anspruch auf gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit ist in der Bundesverfassung verankert. Dennoch verdienten Frauen 2014 im öffentlichen Sektor gemäss Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) im Durchschnitt 12,3 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen.
(sda)