Schweiz
Gesellschaft & Politik

Bundesgericht heisst Beschwerde gegen Urner Wahlsystem gut

Bundesgericht heisst Beschwerde der Linken gegen Urner Wahlsystem gut

12.10.2016, 12:2612.10.2016, 12:58
Mehr «Schweiz»

Das Bundesgericht hat am Mittwoch in einer öffentlichen Beratung entschieden, dass das Urner System für die Parlamentswahl nicht verfassungskonform ist. Die Wahlrechtsgleichheit werde mit dem bestehenden Modus zu arg strapaziert. 

Das Bundesgericht hat damit eine Beschwerde von Personen aus linken Kreisen gutgeheissen. Es kommt zum Schluss, dass die Erfolgswertgleichheit der einzelnen Stimmen nicht gegeben sei.

Gemischtes Wahlsystem

Tatsächlich ist das Quorum, das erreicht werden muss, um einen Sitz im Landrat zu erhalten, sehr unterschiedlich hoch. In jenen acht Wahlkreisen, in denen in Uri das Proporzsystem angewendet wird, braucht es zwischen 6,3 und 20 Prozent, um einen Parlamentssitz zu ergattern.

Bei den Landratswahlen gilt in Uri heute in den 20 Gemeinden ein gemischtes Wahlsystem. Zwölf kleinere Gemeinden, die nur einen oder zwei Sitze im 64-köpfigen Parlament haben, wählen im Majorz- die übrigen acht im Proporzsystem.

Gegen diese Organisation setzten sich linke Kreise juristisch zur Wehr. Aus formalen Gründen hatten sie gegen die Landrats-Wahlen vom Februar eine Beschwerde eingereicht. Sie beantragten beim Bundesgericht, dass der Kanton Uri anzuweisen sei, bis zu den nächsten kantonalen Gesamterneuerungswahlen im Jahr 2020 für eine verfassungskonforme Durchführung zu sorgen. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Nach gigantischem Bergsturz im Engadin: «Der ganze Tschierva-Gletscher ist abrasiert»
Ein gigantischer Bergsturz in der Berninagruppe hat am vergangenen Wochenende Millionen Tonnen Gestein ins Tal befördert. Glaziologe Matthias Huss erklärt die Folgen für den Tschierva-Gletscher, der unter den Geröllmassen liegt.

«Das betroffene Gebiet ist gut einsehbar, unter anderem von einem Ski-Gebiet. Es ist gewaltig. Deswegen machten die Bilder so schnell die Runde.» Das sagt Martin Keiser. Er ist Regionalforstingenieur und Naturgefahrenspezialist beim Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Graubünden. Keiser wurde am Sonntag kurz nach 7 Uhr von den Einsatzkräften über den riesigen Bergsturz informiert, der sich wenige Minuten zuvor am Piz Scerscen im Engadin ereignet hatte.

Zur Story