Schweiz
Gesundheit

Zahl der Organspender auf Höchststand – Organe von 145 Verstorbenen transplantiert

Zahl der Organspender auf Höchststand – Organe von 145 Verstorbenen transplantiert

15.01.2018, 09:0015.01.2018, 10:24
Mehr «Schweiz»

2017 sind in der Schweiz Organe von 145 Verstorbenen transplantiert worden. Das sind so viele wie nie zuvor. 440 Patientinnen und Patienten erhielten ein Spenderorgan. Im Vergleich zu 2016 praktisch unverändert blieb die Warteliste der Kranken, die Organe benötigten.

Nach Angaben des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) und von Swisstransplant stieg die Spendenzahl pro Million Einwohner von 13,7 im 2013 auf 17,2 im vergangenen Jahr. Transplantiert wurden insgesamt 461 Organe von Verstorbenen.

Die Zahl der verstorbenen Spenderinnen und Spender schwankt allerdings von Jahr zu Jahr: 2013 wurden Organe von 110 Verstorbenen transplantiert. 2015 hingegen liessen sich 143 und 2016 lediglich 111 Menschen nach dem Tod eines oder mehrere Organe entnehmen.

Schwankungen von Jahr zu Jahr

Einen Höchststand meldet das BAG auch für Lebendspenden. 137 Personen spendeten eine Niere oder einen Teil ihrer Leber. Die Zahl der Lebendspenden pro Million Einwohner lag vergangenes Jahr bei 16,3. Auch diese Quote schwankt von Jahr zu Jahr.

Auf der Warteliste für Organspenden standen im vergangenen Jahr 1480 Personen; Ende 2016 waren es mit 1478 praktisch gleich viele gewesen. Allerdings haben rund die Hälfte der Eingetragenen (53 Prozent) den Status inaktiv – eine Transplantation ist auf Grund ihres Gesundheitszustands vorübergehend nicht möglich.

Auf der Liste standen Ende 2017 690 «aktive» Patienten gegenüber 725 im Vorjahr. Bei diesen Kranken ist das Einsetzen eines Spenderorgans möglich, wenn eines verfügbar ist.

Das BAG führt die Zunahme der Organspenden auf den Aktionsplan zurück, den der Bund 2013 ins Leben rief. Ziel war, die Spenderate bis 2018 auf 20 pro Million Einwohner zu erhöhen. Letzten Herbst räumten die Akteure allerdings ein, dass dieses Ziel wohl nicht erreicht werde.

Bund und Kantone schrieben damals, dass viele Angehörige von Verstorbenen eine Organspende nach wie vor ablehnten. Weshalb das so sei, sollten die Transplantationsnetzwerke genauer untersuchen.

Volksinitiative lanciert

Mehr Organspenden ist auch das Ziel einer Mitte Oktober 2017 lancierten Volksinitiative der Bewegung Jeune Chambre Internationale (JCI) Riviera. Sie fordert, dass jeder Verstorbene zum potenziellen Spender wird, wenn er dies zu Lebzeiten nicht ausdrücklich ablehnt.

Über die Hälfte der Angehörigen wüssten nicht, was Verstorbene eigentlich gewollt hätten und sagten im Zweifel Nein, sagte der Waadtländer Gesundheitsdirektor Pierre-Yves Maillard (SP), der auch Präsident von Swisstransplant ist, im vergangenen Oktober. Die Stiftung unterstützt die Initianten vorerst mit 50'000 Franken. (sda)

ETH gelingt Weltpremiere: Herz aus dem 3D-Drucker

Video: srf

Backstage beim Schönheitswettbewerb in Chengdu

1 / 32
Backstage beim Schönheitswettbewerb in Chengdu
Hinter den Kulissen einer Schönheitswahl in China: Beim World Super Model Contest in Chengdu beleuchten wir für einmal nicht, was auf dem Laufsteg passiert, sondern was geschieht, bevor die Damen sich dem Publikum präsentieren.
quelle: chinafotopress / / 470984238
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Angelo C.
15.01.2018 11:21registriert Oktober 2014
Zitat :

"Mehr Organspenden ist auch das Ziel einer Mitte Oktober 2017 lancierten Volksinitiative der Bewegung Jeune Chambre Internationale (JCI) Riviera. Sie fordert, dass jeder Verstorbene zum potenziellen Spender wird, wenn er dies zu Lebzeiten nicht ausdrücklich ablehnt."

Eine solche Initiative hat NULL Chancen, denn dieses Vorgehen ist beim Volk nicht mehrheitsfähig....

Wetten 🤔?!
4618
Melden
Zum Kommentar
avatar
riensnevaplus
15.01.2018 11:30registriert September 2017
Meiner Meinung nach wird diesem Thema zu wenig Beachtung geschenkt. Es fängt schon bei dieser Initiative an.. bis vor diesem Beitrag hatte ich absolut keine Ahnung, dass diese lanciert wurde.. dafür weiss ich allerdings bestens bescheid zwischen den Machtspielchen per Twitter von Herrn Trump und Herrn Un. (Ein wenig Zynismus ist hier nicht auszuschliessen)
3123
Melden
Zum Kommentar
17
Die verrückte Geschichte, wie Renate Wild (55) in die Armut rutschte
Über 700'000 Menschen in der Schweiz leben in Armut. Eine von ihnen ist Renate Wild. Die 55-Jährige ist in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen. Nach einem schweren Schicksalsschlag muss sie seit Jahren mit dem Existenzminimum auskommen.

«Ich hatte mein ganzes Leben finanzielle Probleme. Gereicht hat es nie.» Das sagt Renate Wild, zweifache Mutter und verwitwet. Wild gehört zu den 702'000 Personen, die in der Schweiz 2022 in Armut lebten.

Zur Story