Schwule und Lesben sind empört. Heute Abend wird in der Politsendung «Arena» über Adoption und Ehe für gleichgeschlechtliche Paare diskutiert. Eingeladen wurden Nationalräte der SP und SVP, ein Vertreter des Bistums Chur, welches jüngst den Lesben-Segner-Pfarrer von Bürglen abberufen wollte, sowie ein schwuler Schlagersänger.
Nicht aber Vertreter von den Dachorganisationen Pink Cross und LOS, die über 80 Vereine und zehntausende Schwule und Lesben in allen Landesteilen vereint. Für Pink Cross ist klar, was abgeht: «Einmal mehr wird über Schwule und Lesben gesprochen statt mit ihnen.»
Pikant: Es ist nicht das erste Mal in jüngster Zeit, dass dieser Vorwurf aufkommt: Bereits in der Sendung «Club» fehlte ein Vertreter der Lesben und Schwulen. In einer Medienmitteilung schrieb Pink Cross am Freitagmorgen: «Nie wäre zum Beispiel eine Arena zu gewerkschaftlichen Themen ohne Gewerkschaftsvertreter denkbar.» Dies zeige, dass bei der Arena-Redaktion die notwendige Sensibilität fehle.
Dies löste auf Twitter einen kleinen Shitstorm aus. St.Galler GLP-Kantonsrat schreib sogar, die Arena lade lieber einen «klischeekonformen schwulen Schlagersänger» ein statt einer Politorganisation.
#srfarena lädt lieber einen schwulen Schlagersänger (=klischeekonform) statt einer schwulen Politorganisation für "Ehe für alle" ein.
— Nils Rickert (@nilsrickert) February 27, 2015
Arena-Moderator Jonas Projer wollte die Kritik nicht unbeantwortet lassen: «Schwule wie auch Lesben werden in der Sendung auftreten.» Pink Cross bestätigte die Teilnahme einer Vertreterin des Vereins «Regenbogenfamilie» auf Twitter, nachdem die Kritik am Vorgehen der Arena-Redaktion lauter wurde.
Wer dies ist, soll bis zum Beginn der Sendung geheim bleiben. In einem Communiqué, das watson vorliegt, schreibt Arena-Moderator Projer: «Regelmässig treten in der Arena im Laufe der Sendung Überraschungsgäste auf, die wir zu Beginn der Sendung nicht ankündigen.»