Schweiz
International

Bundespräsident Schneider-Ammann bekommt vom Papst ein Krippenspiel – und was bekommt der Pontifex?

Bundespräsident Schneider-Ammann bekommt vom Papst ein Krippenspiel – und was bekommt der Pontifex?

07.05.2016, 14:2107.05.2016, 15:08
Mehr «Schweiz»

Bundespräsident Johann Schneider-Ammann ist am Samstag von Papst Franziskus im Vatikan empfangen worden. Migrationsthemen, die Zukunft Europas und das Problem der Jugendarbeitslosigkeit standen im Mittelpunkt des Treffens.

Schneider-Ammann bezeichnete das Treffen als besonders freundschaftlich. Der Bundespräsident traf mit einer Delegation aus Politik, Militär und Kirche im Vatikan ein.

Begleitet wurde er unter anderem von Nationalratspräsidentin Christa Markwalder, Ständeratspräsident Raphaël Compte und dem Präsidenten der Schweizerischen Bischofskonferenz, Charles Morerod.

Alsbald wurden Geschenke ausgetauscht. Der Papst überreichte dem Schweizer offenbar ein Krippenspiel.

Bild
Bild: POOL/REUTERS

Was der Papst im Gegenzug erhielt, ist aus den Aufnahmen leider nicht zu erkennen. 

Bundespräsident Johann Schneider-Ammann überreicht dem Papst – ist es ein Sackmesser?
Bundespräsident Johann Schneider-Ammann überreicht dem Papst – ist es ein Sackmesser?
Bild: POOL/REUTERS

Die erste Vermutung – ein iPhone – lässt sich in der Vergrösserung nicht erhärten. Vielleicht ein Sackmesser? Unsere Nachfrage blieb bislang unbeantwortet.

Der Bundespräsident berichtete dem Papst über die Schweizer Migrationspolitik und hob dabei die Bereitschaft der Schweiz hervor, in Krisenländern Hilfe zu leisten, um die Fluchtursachen der Migranten zu beheben.

Die Kosten für Hilfe am Ort, wo sich Krisen entwickeln, seien geringer als die Versorgung von Migranten in Europa. «Die Integration der Migranten in Europa ist eine der Hauptsorgen des Heiligen Vaters», sagte der Bundespräsident bei einer Pressekonferenz nach seinem Treffen mit dem Pontifex im Vatikan.

Der Papst habe starkes Interesse für das Schweizer System gezeigt. «Ich habe über eine Schweiz berichtet, die sich positiv abhebt, weil sie für alle eine Ausbildung sichert, eine Zweitausbildung sucht, weil sie nicht in Gesetzen gefangen ist und mit vernünftigen Sozialpartnerschaften unterwegs ist», berichtete der Bundespräsident.

Auch das Thema der Jugendarbeitslosigkeit habe er mit dem Papst besprochen. Er sei sich mit dem Heiligen Vater darüber einig, dass Bildung und Ausbildung junger Menschen eine Notwendigkeit sei.

Enge Beziehung

Dank der Schweizergarde sei die Beziehung zwischen der Schweiz und Vatikan besonders eng. «Die Schweiz ist stolz auf ihre Schweizergarde in Rom. Sie repräsentiert die Schweiz mit Loyalität und Zuverlässigkeit. Wir leisten nicht nur symbolisch, sondern auch faktisch einen grossen Beitrag für die Sicherheit des Papstes», betonte Schneider-Ammann.

«Ich bin höchst glücklich, dass ich diese Gelegenheit zum Treffen mit dem Papst hatte, eine Person von ganz grossem Charisma und Normalität zugleich. Der Papst versteht es, die Türe zu öffnen», sagte der Bundespräsident. Er habe dem Papst gegenüber die Einladung zu einem Besuch der Schweiz bekräftigt, der Papst habe sie zur Kenntnis genommen.

Nach dem Treffen mit dem Papst führte Schneider-Ammann noch ein Gespräch mit dem vatikanischen Aussenminister Paul Richard Gallagher.

Bei der Pressekonferenz erklärte sich Schneider-Ammann gegen den Einsatz der Schweizer Armee zum Grenzschutz, sollte es zu starken Migrantenströmen kommen. «Nach mir geht die Armee nicht an die Grenzen, sondern der Zivilschutz. Wir haben die Strukturen und die sind eingespielt», so Schneider-Ammann. (sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
6 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
6
4-Tage-Woche: Erstes grosses Pilotprojekt in der Schweiz
Immer mehr Länder und Unternehmen testen die 4-Tage-Woche. Nun soll bald auch in der Schweiz ein gross angelegtes Pilotprojekt beginnen. Das Wichtigste zu den bisherigen Erkenntnissen, zur 4-Tage-Woche weltweit und in der Schweiz.

Vier Tage in der Woche arbeiten, drei Tage pausieren – und trotzdem 100 Prozent des Lohnes erhalten: Für viele klingt das zu gut, um wahr zu sein. Und trotzdem ist die 4-Tage-Woche seit einiger Zeit auf dem Vormarsch.

Zur Story