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Merci, MEI: Die Schweiz forscht massiv weniger mit der EU

Studenten beerdigen symbolisch das Forschungsabkommen Horizon 2020 und das Studentenaustausch-Programm Erasmus vor dem Bundeshaus, am Donnerstag, 20. Februar 2014, in Bern. Kurz nach der Entscheidung  ...
Februar 2014: Studenten beerdigen symbolisch das Forschungsabkommen Horizon 2020.Bild: KEYSTONE

Merci, MEI: Die Schweiz forscht massiv weniger mit der EU

18.09.2016, 11:1018.09.2016, 11:19
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Die anhaltende Unsicherheit über die Zukunft der Schweiz im europäischen Forschungsrahmenprogramm «Horizon 2020» belastet die Schweizer Wissenschaft: «Bei der Forschungszusammenarbeit mit der EU ist die Situation ernst», sagt Bildungsminister Johann Schneider-Ammann in der «NZZ am Sonntag».

«Wir stellen eine schleichende Verlagerung von Projekten aus der Schweiz an Hochschulen in der EU fest».

Tatsächlich hat sich der Anteil der Schweizer Beteiligungen an Horizon-Projekten zwischen Januar 2014 und Juli 2015 praktisch halbiert: von 3,2 auf 1,8 Prozent. Die europäischen Zahlungen an Schweizer Forschungsinstitutionen brachen von 4,2 auf 2,2 Prozent ein.

Wie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation der «NZZ am Sonntag» schreibt, zeichnet sich auch für dieses Jahr keine Erholung ab: «Es bleibt bei einer deutlich tieferen Beteiligung.»

Das Budget des Bundes für direkte Zahlungen an Forscher in Horizon-Projekten wird um 116 Millionen unterschritten und damit nur gerade etwa zur Hälfte ausgeschöpft. «Das entspricht nicht unseren Erwartungen», schreibt das Staatssekretariat.

Die nächste Woche wird entscheidend sein für die Schweiz: Schneider-Ammann trifft EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an der Universität Zürich zu einem Gespräch. Und der Nationalrat entscheidet über die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative – eine Voraussetzung für die Ratifizierung des Kroatien-Protokolls und damit die Assoziierung der Schweiz bei «Horizon 2020». (dwi)

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53 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Eljham
18.09.2016 11:57registriert Juli 2016
Würde man die Anliegen der Bürger ernster nehmen und weniger einer kleinen privilegierten Elite zudienen, hätte MEI demokratisch gar keine Chance beim Souverän gehabt. Da muss sich vor allem die SP selbst an der Nase nehmen: Lieber feministischen Elitarismus für ein paar wenige anstatt sich für den unteren Mittelstand einsetzen.
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PenPen
18.09.2016 13:37registriert März 2016
Eine Trotzreaktion der EU noch bevor die MEI nur ansatzweise umgesetzt wurde.

Wo bleibt die Kritik an der EU?

#schlagzeilenopfer
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N. Y. P. D.
18.09.2016 13:57registriert Oktober 2015
Um die Personenfreizügigkeit nicht künden zu müssen, wird die MEI im Parlament wie von Geisterhand in Luft aufgelöst.

Das Parlament, das sich jetzt richtig schlau vorkommt, textet nach Brüssel, dass sich jetzt alle wieder lieb haben.

Der Juncker denkt sich zwar:
Habt ihr alle eins an der Waffel !
Ihr könnt doch die 50,3% nicht einfach ignorieren ! Aber egal, mit dieser light-Lösung kann ich dem Johann nächste Woche sagen, dass mit Horizon alles paletti ist.
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