Die anhaltende Unsicherheit über die Zukunft der Schweiz im europäischen Forschungsrahmenprogramm «Horizon 2020» belastet die Schweizer Wissenschaft: «Bei der Forschungszusammenarbeit mit der EU ist die Situation ernst», sagt Bildungsminister Johann Schneider-Ammann in der «NZZ am Sonntag».
Tatsächlich hat sich der Anteil der Schweizer Beteiligungen an Horizon-Projekten zwischen Januar 2014 und Juli 2015 praktisch halbiert: von 3,2 auf 1,8 Prozent. Die europäischen Zahlungen an Schweizer Forschungsinstitutionen brachen von 4,2 auf 2,2 Prozent ein.
Wie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation der «NZZ am Sonntag» schreibt, zeichnet sich auch für dieses Jahr keine Erholung ab: «Es bleibt bei einer deutlich tieferen Beteiligung.»
Das Budget des Bundes für direkte Zahlungen an Forscher in Horizon-Projekten wird um 116 Millionen unterschritten und damit nur gerade etwa zur Hälfte ausgeschöpft. «Das entspricht nicht unseren Erwartungen», schreibt das Staatssekretariat.
Die nächste Woche wird entscheidend sein für die Schweiz: Schneider-Ammann trifft EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker an der Universität Zürich zu einem Gespräch. Und der Nationalrat entscheidet über die Umsetzung der Masseneinwanderungsinitiative – eine Voraussetzung für die Ratifizierung des Kroatien-Protokolls und damit die Assoziierung der Schweiz bei «Horizon 2020». (dwi)