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Airbnb sperrt Profile von Nazi-Sympathisanten in Amerika – und in der Schweiz?

Diskriminierung wird mit Profil-Sperrung oder gar Löschung bestraft. Airbnb geht rigoros gegen das Nicht-Einhalten des «Community-Bekenntnisses» vor. 
Diskriminierung wird mit Profil-Sperrung oder gar Löschung bestraft. Airbnb geht rigoros gegen das Nicht-Einhalten des «Community-Bekenntnisses» vor. bild: pixabay.com

Airbnb sperrt Profile von rechtsextremen Usern

11.08.2017, 21:2412.08.2017, 11:06
Helene Obrist
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Morgen Samstag findet im US-amerikanischen Charlottesville die Veranstaltung «Unite the Right» statt. Der rechtsnationalistische Event sorgt im Vorfeld für einige Aufruhr. Denn die Buchungsplattform Airbnb sperrte einige Profile von Nutzern, die in Verdacht standen, an der rechtsradikalen Versammlung teilzunehmen. 

Eine Nutzerin meldete über Twitter, sie habe nach einer Unterkunft in Charlottesville gesucht, worauf ihr Konto gesperrt wurde. Sie erhielt darauf eine Nachricht von Airbnb, in der stand, dass ihr Konto wegen Verstosses gegen die Nutzerbedingungen nicht länger aufrecht erhalten werden könne. 

Die rechte Website The Revolutionary Conservative kritisiert das Vorgehen von Airbnb harsch. Offenbar habe man sich nach den jüngsten Rassismusvorfällen dafür entschieden, nun Leute mit einer bestimmten politischen Ausrichtung zu diskriminieren, heisst es in einer Stellungnahme. 

Airbnb hat immer wieder mit rassistischen Hosts zu kämpfen:

Konto-Sperrungen auch in der Schweiz?

In der Schweiz ist es laut Airbnb noch zu keinem solchen Fall gekommen. Das kann sich aber jederzeit ändern. «Wenn Airbnb darauf aufmerksam wird, dass Nutzer gegen bestimmte Aspekte unserer Antidiskriminierungs-Richtlinie verstossen, ergreift das Unternehmen entsprechende Massnahmen, dieses kann auch den Ausschluss von der Plattform bedeuten», sagt eine Sprecherin von Airbnb. 

Airbnb hat 2016 das «Airbnb-Community-Bekenntnis» eingeführt. Alle Mitglieder von Airbnb müssen diesem Bekenntnis zustimmen. Damit erklärt man sich bereit, alle Airbnb-Nutzer – unabhängig von ihrer Herkunft, Religion, Nationalität, ethnischen Zugehörigkeit oder der sexuellen Orientierung – gleich und vorurteilsfrei zu behandeln. 

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Wolfsangel
11.08.2017 21:58registriert September 2016
Ok gut, jetzt bitte auch die von der ganzen Antifa und links extremen Bewegungen sperren und dann haben wir Frieden.
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atomschlaf
11.08.2017 21:46registriert Juli 2015
Dass AirBnB Profile von diskriminierenden Hosts sperrt entspricht ihren Bedingungen und geht für ein Privatunternehmen auch in Ordnung.

Dass man aber Profile von Gästen sperrt, bloss weil man den Verdacht hat, diese würden an einer politisch nicht genehmen Veranstaltung teilnehmen, geht gar nicht!
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