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Schweizer Kinder werden immer fetter 🍔🍔? Denkste! Ganz im Gegensatz zu den USA ...

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Burger sind beliebt wie eh und je: Trotzdem steigt die Anzahl der übergewichtigen Kinder in der Schweiz nicht an. Bild: KEYSTONE

Schweizer Kinder werden immer fetter 🍔🍔? Denkste! Ganz im Gegensatz zu den USA ...

In der Schweiz ist jedes fünfte Kind zu schwer. Weltweit sind zehnmal mehr Kinder fett als noch vor 40 Jahren. Die Situation wird immer dramatischer. 
11.10.2017, 05:4911.10.2017, 09:27
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Die Zahl fettleibiger und übergewichtiger Kinder steigt weltweit rasant. In der Schweiz ist das Problem nicht so gross: Hier sind 7 Prozent der Knaben und Burschen bis 19 Jahre fettleibig, bei den Mädchen und jungen Frauen 4.6 Prozent.

Übergewichtig sind indessen 19 Prozent der Schweizer Kinder, wie aus Zahlen des Bundesamts für Statistik hervorgeht. Hier zeigen sich aber Erfolge.

Doppelt so viele fette Männer wie Frauen

Wie ein Monitoring ergab, waren mit jedem sechsten vor allem weniger Kindergartenkinder zu schwer. Bei allen erfassten über 12'000 Kindern in Basel, Bern und Zürich ergab sich im Schuljahr 2015/16 ein Rückgang des Body-Mass-Indexes um 0.3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Bei den Erwachsenen liegt die Schweiz mit einem Anteil von 10.3 Prozent Fettleibiger in 29 von einer OECD-Studie erfassten Ländern im Mittel. Fettleibig oder übergewichtig sind aber 41 Prozent der Bevölkerung, wie das Bundesamt für Statistik herausfand. Dabei sind doppelt so viele Männer betroffen wie Frauen.

Weltweit haben acht Prozent der Knaben und sechs Prozent der Mädchen mit gravierendem Übergewicht zu kämpfen. Das sind zehnmal so viele wie noch vor vierzig Jahren. Während 1975 weltweit etwa elf Millionen 5- bis 19-Jährige fettleibig waren, waren es im vergangenen Jahr 124 Millionen oder 1.25 Prozent dieser Altersklasse.

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Jedes fünfte Kind in der Schweiz ist zu dick. Bild: KEYSTONE

Das berichten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Imperial College London zum Welt-Adipositas-Tag am 11. Oktober im Fachblatt «The Lancet». Weitere 123 Millionen Kinder seien übergewichtig. Wenn es so weitergeht, übertrifft der Anteil übergewichtiger bis 2022 den Anteil untergewichtiger Kinder.

Zu viel Junk-Food, zu wenig Bewegung

90 Prozent der Zunahme seien darauf zurückzuführen, dass mehr Kinder deutlich übergewichtig sind, nur zehn Prozent auf die wachsende Bevölkerungszahl, sagte Hauptautor Majid Ezzati vom Imperial College.

«Eine erschütternde Veränderungsrate», sagte Fiona Bull von der WHO in Genf. Werbung für ungesunde Snacks, hohe Preise für gesunde Nahrungsmittel, weniger Bewegung - diese Faktoren hätten zu dem Trend beigetragen.

«Das ist eine erschütternde Veränderung»
WHO

In Ländern mit hohem Einkommen stiegen die Zahlen zwar nicht weiter, verharrten aber auf viel zu hohem Niveau. Alarmierend sei der Anstieg in ärmeren Ländern und solchen mit mittleren Einkommen, darunter in den bevölkerungsreichen Ländern China und Indien.

Dramatisch ist die Situation in den USA mit 23.3 Prozent adipöser Knaben und 19.5 Prozent stark übergewichtiger Mädchen. Untergewicht durch Mangelernährung ist dagegen vor allem in südasiatischen Ländern wie Indien oder in einigen Staaten Afrikas ein grosses Problem. Diese Zahl geht nur geringfügig zurück.

Diverse Krankheiten sind die Folge
Die WHO gibt Empfehlungen, um Fettleibigkeit in der Kindheit zu beenden: Behörden in aller Welt müssten Familien besser über gesunde Ernährung aufklären, junge Mütter animieren, mindestens sechs Monate lang ausschliesslich zu stillen, in Schulkantinen gesünderes Essen anbieten und mehr Sportmöglichkeiten für Kinder schaffen.

Wer heute mit 60 fettleibig sei, habe meist im Alter von etwa 20 Jahren zugenommen, sagte Ezzati. Künftige Generationen seien schon im Kindesalter übergewichtig gewesen. «Je länger die Menschen zu hohes Gewicht haben, desto mehr Gesundheitsprobleme haben sie», erklärte er.Folgen der Fettleibigkeit seien ein höheres Risiko für Diabetes, Krebs oder Schlaganfälle, bei Kindern zudem auch Mobbing in der Schule und Ausgrenzung im Jugendalter, sagte Bull. Die Kosten für Interventionsprogramme seien deutlich niedriger als die der Behandlung von Problemen durch Übergewicht. (sda)

(sda)

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70 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Madison Pierce
11.10.2017 08:19registriert September 2015
Vor einigen Wochen wurde hier noch "body shaming" kritisiert, und heute lese ich von "fetten Kindern". Nicht "übergewichtigen Kindern", nicht "dicken Kindern", sondern "fetten Kindern". Die Zeiten ändern sich. :)
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samplanet
11.10.2017 08:02registriert Juli 2017
merke: fettleibig und übergewichtig ist nicht dasselbe!
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Kong
11.10.2017 06:19registriert Juli 2017
Schlechteres Essen ist oft (auf den ersten Blick) günstiger. Aktionen im Lebensmittelladen sind oft Kalorien-, bzw. Zuckerbomben. Die Pharma zielt mit ihren genetisch individualisierten Entwicklungen auf diese wachsende Käufergruppe. Ein Umdenken würde uns helfen als Gesellschaft 'fit' zu bleiben und zu erkennen, das weniger mehr sein kann. Abnehmen wird mit zunehmendem Alter nicht einfacher und die Verhaltensänderung ist ein Challenge... wie ich selber (wegen ein paar Kilo) feststellen durfte. Das geht nur im Schneckentempo runter und es nervt gewaltig, weil es immer wieder Thema ist.
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