Schweiz
Islam

Im Register der französischen Staatssicherheit: Genfer Moschee entlässt 2 Imame

Im Register der französischen Staatssicherheit: Genfer Moschee entlässt zwei Imame

24.11.2017, 16:09
Mehr «Schweiz»

Die Moschee im Genfer Stadtteil Petit-Saconnex hat vier Angestellte entlassen. Nähere Angaben zu den vier Personen wurden dabei nicht gemacht. Laut Zeitungsbericht soll es sich um zwei Imame handeln sowie den Sicherheitsverantwortlichen und einen Angestellten. Alle sollen Franzosen sein und im Register der von der französischen Staatssicherheit Gesuchten aufgeführt sein.

Ahmed Beyari von der islamischen Kulturstiftung, die die Moschee betreibt, bestätigte einen Bericht der Zeitung «Tribune de Genève» vom Freitag über die Entlassungen. Zu den Tätigkeiten der Betroffenen machte er aber keine Angaben.

Extremistisches Gedankengut bekämpfen

Der Entscheid der Moschee folgt auf den Besuch des Generalsekretärs der Islamischen Weltliga in Genf von Anfang November. Die Weltliga beaufsichtigt die Genfer Moschee. Der Generalsekretär hatte damals Veränderungen in der Moschee angekündigt.

Er hatte damals in einem Gespräch mit der «Tribune de Genève» angekündigt, dass er extremistisches Gedankengut bekämpfen wolle. Mitarbeitende der Moschee, die im Register der französischen Staatssicherheit aufgeführt seien, würden nicht im Genfer Zentrum bleiben.

Sein Ziel sei es, dass die grosse Moschee von Genf ein Musterbeispiel werde in Sachen Kultur, Dialog und Integration, hatte der Generalsekretär und ehemalige saudische Justizminister betont. Er erklärte sich bereit, die Institution zu schliessen, sollte dies nicht erreicht werden.

Der Bau der Moschee im Genfer Stadtteil Petit-Saconnex war von Saudiarabien finanziert worden. 1978 wurde das Gebäude vom saudischen König Khaled bin Abdulaziz eingeweiht. (whr/sda)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Ex-«Tagesschau»-Moderator Franz Fischlin ist zurück – auf einer ganz anderen Bühne
Franz Fischlin, dem Fernsehpublikum unter anderem bekannt von «Tagesschau» und «Medienclub», lanciert ein neues Projekt: Er will Jugendliche für Fake News sensibilisieren.

Franz Fischlin war schon vieles: Radio- und Fernsehjournalist, Produzent und Mitgründer der Stiftung «investigate!». Schon seit mehreren Jahren engagiert er sich aber auch für die Medienkompetenz von Jugendlichen: 2017 rief er mit anderen beispielsweise die Jugendmedienwoche ins Leben.

Zur Story