Schweiz
Italien

Streit um Flüchtlinge italienischer Grenze

ZUR ARBEIT DER GRENZWACHE STELLEN WIR IHNEN HEUTE FOLGENDES NEUES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG --- Members of the Swiss Border Guard Corps accompany an asylum seeker who entered Switzerland by train wi ...
Mitarbeiter der Grenzwache in Chiasso TI begleiten einen Asylsuchenden zur Datenerfassung. Bild: KEYSTONE

Streit wegen Flüchtlingen – Comos Bürgermeister poltert gegen die Schweiz

An der Grenze zu Italien ist ein Streit entbrannt: Der Bürgermeister von Como ist unzufrieden über die Schweizer Handhabung mit Flüchtlingen. 
12.01.2017, 07:5712.01.2017, 08:27
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«Die Schweizer halten sich nicht an das Abkommen», poltert Comos Bürgermeister, Mario Lucini, zu Espansione TV. Grund für seinen Unmut: Scheinbar schicken Schweizer Grenzwächter Flüchtlinge zurück in die italienische Stadt – mitten in der Nacht, wenn das Auffangzentrum bereits geschlossen sei, berichtet der «Blick».

Comos Bürgermeister, Mario Lucini.
Comos Bürgermeister, Mario Lucini.screenshot: youtube/espansionetv

Um 22.30 Uhr schliesst das Containerdorf seine Türen. Ausnahmen gäbe es nur für Minderjährige und Frauen – da sei schon mal bis Mitternacht geöffnet, so Roberto Bernasconi vom Roten Kreuz. «Das Zentrum ist staatlich. Ein Minimum an festen Regeln muss gelten», führt er fort. 

Roberto Bernasconi, Mitarbeiter der Caritas Sektion Como, vor einem der Wohncontainer bei der Eroeffnung des neuen Aufnahmezentrums fuer Fluechtlinge in Como, Italien, am Samstag, 17. September 2016.  ...
Roberto Bernasconi vor den Wohncontainern für Flüchtlinge.Bild: KEYSTONE/TI-PRESS

Dass die Schweizer Grenzwache schuld an den nächtlichen Flüchtlingsreisen sei, glaubt Bernasconi allerdings nicht. Viele der nächtlichen Besucher kämen gar nicht aus Chiasso TI, sondern aus dem Süden: «In Como hat sich ein Schleppernetz gebildet, das nur abends ihre Leute anliefert.»

Zudem entschärft Bernasconi die Situation: Das Durchgangslager in Como ist nur zu einem Drittel ausgelastet. Viele der Flüchtlinge wollen gar nicht nach Italien, weil sie glauben, hier registriert zu werden. 

(gin)

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7 Kommentare
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ElenderKuschelwuschel
12.01.2017 10:17registriert Juni 2016
Ui nein, die Schweiz nimmt Schengen-Dublin ernst und verstösst damit gegen angebliche Abkommen mit einem beliebigen italienischen Bürgermeister. Das ist ja ein echter Scoop.
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Shabina
12.01.2017 09:51registriert Oktober 2015
Ja Herr Bürgermeister, wir halten uns nicht ans Schengen Abkommen. Sonst müssten wir ALLE Flüchtlinge nach Como zurückschicken. Bitte liebe CH! Haltet euch an Schengen! ;-)
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