39% der Jugendlichen empfinden die Ausländer und Asylpolitik als ein sehr wichtiges Thema. Dies zeigte eine Befragung durchgeführt vom Dachverband Schweizer Jugendparlamente (DSJ) zusammen mit dem Forschungsinstitut gfs.bern.
Neben der Asylpolitik empfinden die befragten Jugendlichen folgende Themen persönlich als sehr wichtig:
Die gefühlte Betroffenheit als Individuum und als gesamte Generation treibt die jungen Schweizer Erwachsenen am ehesten an die Abstimmungsurne. Auf der anderen Seite hält unter anderem die Komplexität der politischen Sprache die Jugend davon ab, stimmen zu gehen.
Neben der Komplexität der politischen Sprache sei auch ein gewisses Misstrauen gegenüber dem politischen Prozess bzw. gegenüber der Wirksamkeit dieses Prozesses vorhanden.
Ebenfalls ins Feld geführt wurden Argumente, dass Abstimmungen die Probleme nicht lösen könnten, dass Politik und PolitikerInnen versagten oder dass die Umsetzung von Vorlagen nicht entsprechend dem Volkswillen geschehe. Solche Meinungen seien bei der Befragung mit zum Teil knappen relativen Mehrheiten gestützt worden, heisst es.
Während das politische Interesse der Jugendliche an der Schweizer Politik um rund 6 Prozentpunkte sinkt, nimmt das Interesse an der weltweiten Politik um 4 Prozent zu. Diese Entwicklung dürfte insbesondere dem international sehr bewegtem Jahr 2016 verdanken zu sein. Die US-Wahlen, der Konflikt in Syrien oder der Brexit führen dazu, dass der Fokus der Medien und der öffentliche Diskussion aktuell deutlich stärker auf dem Ausland liegt.
Jugendliche interessieren sich generell mehr für Themen als für politische Köpfe. Sie sind eher geneigt sich an Abstimmungen als an Wahlen zu beteiligen. Bei Wahlen finden es viele schwierig, sich eindeutig für eine Partei zu entscheiden.
Bei der Frage nach der «wichtigsten Informationsquelle» der Jugendliche gaben 13% ihre Eltern an, dicht gefolgt von der Schule (11%). Auch als «motivierende Akteure» um sich für politische Belangen zu interessieren, gibt der grösste Teil der Jugendlichen ihre Eltern an. Die Eltern sowie die Schule übernehmen folglich einen sehr wichtigen Teil in der politischen Bildung von Schülerinnen und Schülern.